Stada trennt sich von Helvepharm

FRAUENFELD (tmb). Die Zur Rose AG mit Sitz im schweizerischen Frauenfeld hat den Generikahersteller Helvepharm AG vollständig übernommen. Bisher war der viertgrößte Generikaanbieter in der Schweiz ein Joint Venture, das zu gleichen Teilen der Zur Rose und der Stada AG gehörte.

Bereits im April hatte Stada-Sprecher Müller bestätigt, dass das Unternehmen den Verkauf seiner Beteiligung an der Helvepharm plant (siehe DAZ 17, S. 3). Hintergrund ist der umstrittene Arzneimittelversandhandel der deutschen "Zur Rose GmbH" in Halle/Saale, der nicht mit der Tradition der Stada als ehemaligem Standesunternehmen der deutschen Apotheker in Einklang zu bringen war.

Nun hat die Stada ihren Helvepharm-Anteil zum 13. Juli an die Zur Rose AG abgegeben, wie das Schweizer Unternehmen am 18. Juli mitteilte. Demnach soll Helvepharm zum dritten Standbein der Zur Rose-Gruppe neben dem Arzneimittelversand und dem Stammgeschäft als Ärztegrossist ausgebaut werden. Der Rückzug sei auf Druck der deutschen Apothekerschaft erfolgt, die die Aktivitäten von Zur Rose im Arzneimittelversandmarkt nicht akzeptiere.

Bis zum 19. Juli veröffentlichte die Stada keine Angaben zu dem Verkauf. Der Preis für den Anteil an der Helvepharm wurde auch von der Zur Rose AG nicht genannt. Damit bleibt offen, ob die Transaktion letztlich die Zur Rose-Gruppe durch eine vergrößerte Beteiligung an einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen stärkt oder ob eher die Stada von einem attraktiven Veräußerungserlös profitiert.

Zur Rose betrachtet das Generikageschäft als optimale Ergänzung und sieht gute Aussichten für wachsende Generikaumsätze in der Schweiz. Bereits im vorigen Jahr sei der Bruttoumsatz der Helvepharm um 114 Prozent auf 7,2 Millionen Schweizer Franken gestiegen. Die Anfang dieses Jahres eingeführten differenzierten Selbstbehalte für Originalpräparate und Generika würden einen zusätzlichen Wachstumsschub auslösen.

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