Ärzte planen KV-Ausstieg

BERLIN (ks). Einen gemeinsamen Ausstieg der Vertragsärzte aus dem System der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) bereiten derzeit die Ärzteorganisationen MEDI Deutschland, der Bundesverband der Ärztegenossenschaften und die Freie Ärzteschaft vor. In der ersten Juli-Woche wollen die Verbände damit beginnen, die niedergelassenen Ärzte über die Möglichkeiten dieses Ausstiegs zu informieren.

Die Ärzteverbände können in der bisherigen Entwicklung der Gesundheitsreform keine Veränderungen erkennen, die die schlechten Rahmenbedingungen im ambulanten Bereich merklich verbessern würden: "Die Bürokratie bleibt und die Patientenversorgung wird dramatisch verschlechtert", kritisierten sie Anfang letzter Woche in einer gemeinsamen Erklärung. Eine angemessene Versorgung der Patienten in einer freien Arzt-Patienten-Beziehung müsse frei von Staatsdirigismus sein und könne nur in einem neuen System erfolgen.

Die Verbände beklagten weiterhin die Bedrohung der PKV durch die anstehende Reform sowie die mangelnde Transparenz und den Pseudo-Wettbewerb im Gesundheitssystem. Aus all diesen Gründen bereite man den Ausstieg der Vertragsärzte aus dem KV-System konkret vor. Gemeinsam zählen die Organisationen bundesweit über 23.000 Mitglieder. Jetzt sind sie darauf bedacht, durch ihre Informationskampagne neue Mitglieder zu gewinnen.

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