Sinkender Krankenstand bei der DAK

BERLIN (ks). Deutschlands zweitgrößte Krankenkasse, die DAK, vermeldet weiter sinkende Krankenstände: 2005 lag er bei 3,1 Prozent gegenüber 3,2 Prozent im Jahr 2004. Damit war ein DAK-Versicherter im vergangenen Jahr durchschnittlich 11,3 Tage krank (2004: 11,6 Tage). Dies geht aus dem DAK-Gesundheitsreport 2005 hervor, der am 4. April in Berlin vorgestellt wurde. Für den aktuellen Report wurden die Krankschreibungen von 2,6 Millionen erwerbstätigen Mitgliedern ausgewertet. Besonderes Augenmerk wurde in diesem Jahr auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen gelegt.

Als Ursache für den Rückgang des Krankenstandes nannte die DAK eine stärkere Abnahme bei den Krankheitsfällen, die sich über mehr als sechs Wochen erstreckten. 2005 machten Langzeiterkrankungen 3,6 Prozent aller Erkrankungsfälle aus und waren für mehr als 39 Prozent des Krankenstandes verantwortlich. Die Branche mit dem höchsten Krankenstand war im vergangenen Jahr erstmals das Gesundheitswesen (3,6 Prozent). Bislang war stets die Öffentliche Verwaltung (2005: 3,5 Prozent) Spitzenreiter im Branchenvergleich.

Mehr Krankheitstage durch Erkältungswelle

Die wichtigste Rolle im Krankheitsgeschehen spielten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Auf sie entfielen 2005 mehr als ein Fünftel (21,4 Prozent) aller Krankheitstage. Zweitwichtigste Gruppe waren Erkrankungen des Atmungssystems mit einem Anteil von 18 Prozent am Krankenstand. Gegenüber dem Vorjahr nahmen sie um 15 Prozent zu. Die DAK erklärt dies mit der Erkältungswelle im ersten Quartal des Jahres 2005.

An dritter Stelle der wichtigsten Krankheitsarten standen mit 14,4 Prozent die Verletzungen. Psychische Erkrankungen folgten an vierter Stelle - zehn Prozent des Krankenstandes gingen 2005 auf sie zurück (2004: 9,8 Prozent). An fünfter und sechster Stelle standen Erkrankungen des Verdauungssystems und des Kreislaufsystems mit 6,7 und 5,1 Prozent.

DAK setzt auf Prävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die DAK-Studie zeigt zudem, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen zwischen 45 und 65 Jahren deutlich zunehmen. Jede zweite Frau in Deutschland stirbt an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Sie sind nicht weniger häufig als Männer betroffen, sondern erst im höheren Alter. Dennoch hat fast die Hälfte der Frauen, die bereits Risikofaktoren aufweisen, bislang nicht mit ihrem Hausarzt über ihr Risiko gesprochen. Dies ergab eine Umfrage unter Experten aus Forschungseinrichtungen, Unikliniken und der ambulanten Versorgung. 80 Prozent der Frauen kennen zwar das Vorsorgeangebot "Check-up 35", aber nur jede Zweite nimmt regelmäßig daran teil. "Frauen unterschätzen dieses Erkrankungsrisiko", sagte DAK-Chef Herbert Rebscher. Er kündigte daher eine Kampagne der DAK zur frühzeitigen Prävention und Verbesserung der Versorgung an.

Beim allgemeinen Krankenstand gab es deutliche bundesweite Unterschiede: Berlin und Brandenburg lagen mit 3,8 Prozent an der Spitze, in Bayern (2,8%) und Baden-Württemberg (2,6%) gab es am wenigsten Kranke.

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