VFA-Umfrage: VFA fürchtet Stagnation in 2006

Die forschenden Arzneimittelhersteller erwarten, dass das Jahr 2006 von Stagnation geprägt sein wird. Aus einer aktuellen Umfrage unter den 39 Mitgliedsunternehmen des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) geht hervor, dass diese nicht mit neuen Arbeitsplätzen, wenig neuen Forschungskapazitäten und sinkenden Ertragsmöglichkeiten in Deutschland rechnen. Dennoch planen die Hersteller, in diesem Jahr 56 innovative Arzneimittel auf den Markt zu bringen.

„Für 2006 sehen die forschenden Arzneimittelhersteller wenig Möglichkeiten, ihr Inlandsgeschäft zu entwickeln. Denn die aktuelle –Gesundheitspolitik lässt sie weitere Restriktionen für den deutschen –Arzneimittelmarkt befürchten“, erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Wie der VFA mitteilte, fürchten die Unternehmen ins–besondere, dass es weiterhin nicht möglich sein wird, die gestiegenen Kosten aufzufangen. Vor allem aufgrund der geplanten Verschärfungen des Festbetragssystems er–warten 65 Prozent eine sinkende, 24 Prozent sogar deutlich rückläufige Ertragsentwicklung. Was die Beschäftigungssituation betrifft, so halten sich Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und solche, die sie voraussichtlich abbauen müssen, etwa die Waage (27 vs. 32 Prozent). Die übrigen Unternehmen erwarten, die Zahl der Arbeitsplätze konstant zu halten. F&E-Aufwendungen fließen ins Ausland Die Einstellung der Unternehmen zu Deutschland als Standort für Forschung und Entwicklung (F&E) hat sich hingegen leicht verbessert. Immerhin ein Drittel plant eine Erhöhung ihrer F&E-Aufwendungen. Die meisten Unternehmen (41 Prozent) planen, die Aufwendungen konstant zu halten, ein Viertel will sie verringern. Im Ausland wird jedoch deutlich mehr investiert: Hier erwarten 74 Prozent der Unternehmen eine Steigerung der F&E-Aufwendungen (Vorjahr: 65 Prozent). 24 neue Wirkstoffe Der Umfrage zufolge planen die VFA-Unternehmen 2006 die Markteinführung für 56 innovative Arzneimittel, davon 24 auf Basis neuer Wirkstoffe. Diese neuen Medikamente sind insbesondere zur Behandlung von Patienten mit Nierenzellkarzinom und anderen Krebsarten, Parkinson, chronischen Schmerzen, Alzheimer, Epilepsie, Osteoporose und rheumatoider Arthritis bestimmt. Voraussichtlich werden auch zwei neuartige Antibiotika gegen bakterielle Infektionen die Zulassung erhalten. Für Kinder sollen unter anderem Kombinationsimpfstoffe gegen Mumps/Masern/Röteln/Windpocken und Impfstoffe gegen –Rotaviren eingeführt werden. Bilanz der Innovationen 2005 haben die forschenden Pharmaunternehmen 23 Medikamente mit neuen Wirkstoffen in Deutschland herausgebracht. Drei der Präparate enthalten gentechnisch hergestellte Wirkstoffe, womit sich die Zahl gentechnischer Arzneimittel in Deutschland auf 113 erhöht hat. Neben neuen Wirkstoffen sorgten auch neue Darreichungsformen und Zulassungserweiterungen für eine Ausweitung des Arzneimittelmarktes. So wurde etwa ein neues Medikament gegen Osteoporose entwickelt, das nur noch einmal monatlich statt ein- oder mehrmals wöchentlich angewendet werden muss. Die Zulassungserweiterungen kamen unter anderem Kindern und Jugendlichen zugute, für die sich das therapeutische Repertoire um elf Medikamente erweitert hat.

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