DAZ aktuell

Kassen melden Milliarden-Überschuss für 2004

BERLIN (ks). Die gesetzlichen Krankenkassen haben das Jahr 2004 mit einem Überschuss von 3,8 Mrd. Euro abgeschlossen. Dies meldete das "Handelsblatt" am 1. März unter Berufung auf Abrechnungsdaten der Kassenverbände. Am Wochenende zuvor hatten führende Kassenfunktionäre das Plus auf drei bis 3,5 Mrd. Euro geschätzt.

Den höchsten Überschuss pro Mitglied erzielten dem "Handelsblatt" zufolge die Betriebskrankenkassen. Sie konnten ein Plus von insgesamt 1,2 Mrd. Euro verzeichnen – ebenso hoch ist der Überschuss bei den mitgliederstärkeren Ersatzkassen. Bei den Innungskrankenkassen lag das Plus bei rund 300 Mio. Euro, bei den AOKen bei 900 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr hatten die Kassen insgesamt noch ein Defizit von 2,9 Mrd. Euro hinzunehmen. Das Bundesgesundheitsministerium wird im Laufe des März die Zahlen zu den GKV-Finanzen 2004 offiziell präsentieren.

Der Vorstandschef des AOK-Bundesverbands, Hans Jürgen Ahrens, kündigte angesichts dieser Entwicklung an, dass die Ortskrankenkassen nun im Mai oder Juni über weitere Beitragssenkungen entscheiden würden. "Der Spielraum für Senkungen ist allerdings nicht so groß, wie die Überschussdaten nahe legen", sagte Ahrens dem "Handelsblatt". Allein im AOK-System müssten noch drei Mrd. Euro Schulden abgebaut werden. Die Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen, Thea Dückert, forderte die Kassen in der "Berliner Zeitung" (Ausgabe vom 1. März) auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und die Beitragssätze zu senken. "Hier gibt es eine Menge Spielraum", so Dückert.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.