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Die Zeche zahlen die Angestellten

Die Gehaltssteigerungen im Apothekenbereich sind in den letzten fünf Jahren massiv hinter denen anderer Branchen zurück geblieben. Während sich im Bundesdurchschnitt Löhne und Gehälter von 2000 bis 2004 um 11,7% erhöhten, gab es für Apothekenangestellte im Vergleichszeitraum nur 4,8% mehr Gehalt.

Das sind 6,9% weniger Gehaltssteigerungen als im Durchschnitt aller anderen Löhne und Gehälter, und dies ausgehend von einem ohnehin niedrigen Niveau im Branchenvergleich.

Reallohn ist gesunken

Die Preissteigerung im gleichen Fünfjahreszeitraum betrug 8,4%. Das bedeutet, dass die Angestellten einen spürbaren Reallohnverlust von 3,6% einstecken mussten.

Damit ist klar, dass die Mitarbeiter fast allein die Lasten des Beitragssatzsicherungsgesetzes (BSSichG) und des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) getragen haben. Denn der Gewinn der Apothekenleiter für 2003 (BSSichG) hat sich gegenüber 2002 nicht verändert. Die Zeche der letzten Jahre ist von den Angestellten bezahlt worden.

Die Gehaltserhöhung zum Jahresbeginn 2005 macht dies nicht wett. Erst recht nicht, wenn jetzt schon von vielen Arbeitgebern angekündigt wird, die Sonderzahlung zu kürzen. Dabei kann es für dieses Jahr noch keine Zahlen geben. Den Apothekenleitern hier zur Erinnerung: Die Möglichkeit zur Kürzung der Sonderzahlung gilt nur für eine wirtschaftliche Notlage. Fakt ist aber: Seine Mitarbeiter zu demotivieren bringt keine Umsatzsteigerung.

ADEXA fordert:

aktive Angestellte belohnen Der Tarifabschluss zum Jahresende 2004 war überfällig und ist als Kompromiss akzeptabel, aber wir müssen dringend andere Entlohnungssysteme im Apothekenbereich einführen. So wäre es relativ einfach, leistungsbezogene Elemente im Tarifvertrag zu verankern. Dann würden Angestellte, die aktiv, zukunftsorientiert und innovativ für einen Zuwachs ihrer Apotheke arbeiten, auch daran teilhaben. Doch scheitert dieser Wunsch von ADEXA immer wieder an der Arbeitgeberseite.

Ein weiteres Beispiel: ADEXA war und ist immer bereit, Betriebe, denen es wirklich wirtschaftlich schlecht geht, vorübergehend mit Instrumenten moderner Tarifpolitik zu helfen. Aber der Arbeitgeberverband konnte sich zu einer echten Öffnungsklausel nicht durchringen.

Wir fordern die Apothekenleiter auf, sich endlich dazu zu bekennen, dass die Apotheke in großem Maße durch die Mitarbeiter lebt und getragen wird und dass die Mitarbeiter auch dementsprechend honoriert werden müssen. Jammern auf hohem Niveau nutzt niemandem. Lassen Sie uns dieses Jahr gemeinsam positiv gestalten.

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