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Apothekenumsatz ist 2004 gesunken

WIESBADEN (ks). Die Gesundheitsreform hat den deutschen Apotheken im vergangenen Jahr erstmals seit zehn Jahren einen Umsatzrückgang beschert. Wie das Statistische Bundesamt am 21. Februar in Wiesbaden mitteilte, gingen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr nominal um 2,1 Prozent zurück, inflationsbereinigt um ein Prozent.

"Dies legt den Eindruck nahe, dass die am 1. Januar 2004 in Kraft getretene Gesundheitsreform tatsächlich niedrigere Ausgaben für Medikamente bewirkt hat", schlussfolgert das Statistische Bundesamt. Im Jahr 2003 hatte sich der Apothekenumsatz gegenüber dem Vorjahr noch real (d.h. inflationsbereinigt zu konstanten Preisen) um 3,9 Prozent erhöht.

Das Bundesamt wies darauf hin, dass bei den Apotheken im Dezember 2003 auffällig höhere Umsätze getätigt wurden als im Dezember früherer Jahre: Gegenüber dem Dezember 2002 waren sie um über 20 Prozent gestiegen. Grund für diese Umsatzsteigerung waren die Vorratskäufe vieler Versicherter aufgrund der Zuzahlungserhöhungen zum 1. Januar 2004. Nach dem "Dezemberbauch" lagen die Umsätze im Januar 2004 um real 13 Prozent niedriger als im Januar 2003. Im Februar 2004 waren sie noch 7 Prozent niedriger als im Vorjahresvergleichsmonat. In den restlichen Monaten ging der Umsatz nicht mehr so stark zurück. In den Monaten März, Juni, August, September und November stieg er gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten sogar an.

Im Dezember 2004 ging der Umsatz gegenüber dem Rekordmonat Dezember 2003 um 2,3 Prozent zurück. Im Vergleich zu früheren Dezembern brachte der Dezember 2004 den Apotheken wiederum einen ungewöhnlich hohen Umsatz. Dies könnte dem Bundesamt zufolge auch daran liegen, dass sich die Verbraucher aus finanziellen Überlegungen erneut bevorratet haben.

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