Prisma

Alternativmedizin wird nachgefragt

Bei einer Studie, die von der Diagnostic Clinic, London, ins Leben gerufen wurde, hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit der Briten die Alternativmedizin als ebenso wirkungsvoll erachten wie die klassische Schulmedizin. Dieses Ergebnis dürfte auch deutsche Bedürfnisse widerspiegeln.

Zurzeit werden in Großbritannien umgerechnet 187 Mio. Euro für alternative Heilmethoden ausgegeben und ein Zuwachs von weiteren 101 Mio. Euro ist zu erwarten. Bei einer Befragung von 1000 Briten hat sich gezeigt, dass 68 Prozent auf alternative Heilmittel und auf Naturheilkunde vertrauen. Einer von jeweils vier Teilnehmern vertrat sogar die Meinung, dass die alternative Medizin die einzig richtige Behandlungsform gegen Krankheiten darstellt.

Des Weiteren ergab die Studie, dass vor allem in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen die Menschen auf die alternative Heilmedizin vertrauen. Der medizinische Direktor der Diagnostic Clinic, Rajendra Sharma, folgerte aus diesem Vertrauen der Bevölkerung in die Alternativmedizin, dass diese noch mehr verbreitet und gebräuchlich gemacht werden sollte. In diesem Sinne schlägt er einen integrativen Ansatz vor, in dem Sinn, dass Ärzte neben der Schulmedizin auch über eine Ausbildung für alternative Behandlungs- und Heilmethoden verfügen sollten.

Der Sprecher des Royal College of General Practitioners, Jim Kennedy, gab zu bedenken, dass die alternative Heilungsmethodik zwar ein sehr weites Behandlungsgebiet abdeckt, es allerdings in vielen Fällen an entsprechenden Beweisen für deren Wirksamkeit und Effektivität fehlt. "Wir wissen, dass unsere Patienten alternative Methoden einsetzen. Wenn es einen Beweis für die Wirksamkeit der eingesetzten Verfahren gibt, haben wir damit auch keine Probleme, im anderen Fall sollte man die Methode kritisch hinterfragen." ng

 

Quelle: www.thediagnosticclinic.com, Meldung vom 24. 1. 2005

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