Ernährung aktuell

Lieber Huhn als Rindfleisch essen

Ein Zusammenhang zwischen übermäßigem Genuss von rotem Fleisch und der Entstehung von Krebs wird schon seit langer Zeit diskutiert. Amerikanische Wissenschaftler haben nun in einer zehnjährigen Studie mit rund 150.000 Teilnehmern Belege dafür gefunden, dass es einen derartigen Zusammenhang tatsächlich gibt.

Ein Team um Michael Thun von der American Cancer Society hat im Rahmen der Studie das Ernährungsverhalten der Teilnehmer dokumentiert und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die Ernährung durchaus einen Einfluss auf die Entstehung von Krebs hat. So ergaben die Daten, dass diejenigen Probanden, die hohe Mengen an rotem Fleisch konsumierten, ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für die Entstehung von Rektalkrebs hatten. Und jene Personen, die viel verarbeitetes Fleisch zu sich nahmen, hatten ein doppelt so hohes Risiko für Kolonkarzinome als Studienteilnehmer mit einem geringen Konsum. Zu "rotem Fleisch" zählten die Forscher Rindfleisch, Schweinefleisch und Leber. Unter verarbeitetem Fleisch wurden Schinken, Speck und alle Sorten von Wurst zusammengefasst.

Gesundheitlich besser standen Studienteilnehmer da, die größere Mengen Fisch oder Geflügel zu sich nahmen. Sie hatten ein um 20 bis 30 Prozent geringeres Krankheitsrisiko.

Unklar ist bislang noch, welche Zutaten des Fleisches zur Krebszunahme führen. In Frage kommen hier Eisen, Toxine, die bei der Zubereitung entstehen oder eventuell Nitrite und Nitrate, die als Konservierungsmittel verwendet werden. Wenn rotes Fleisch durch Fisch, Geflügel, Nüsse oder Bohnen ersetzt wird, könnte dies zur Verringerung des Krebsrisikos führen, meint der Ernährungswissenschaftler Walter Willet von der Harvard School of Public Health in Boston. ral

Quelle: JAMA, 293, 172 – 182 (2005)

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