Ernährung aktuell

Teff: Kleines Korn – großes Potenzial

Mit Teff, einer traditionell von äthiopischen Bauern angebauten Getreidesorte könnte sich auch für hiesige Landwirte eine Alternative zu Weizen oder Roggen ergeben. Interessant ist Teff vor allem für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit, denn es enthält kein Gluten.

Teff (Erogrostis tef) ist ein Getreide aus der Familie der Süßgräser. Das kleinste Getreide der Welt (Tausendkorngewicht zwischen 0,3 und 0,4 g), auch als Zwerghirse bekannt, wird bereits seit über 5000 Jahren in Afrika kultiviert. Das Hauptanbaugebiet von Teff ist Äthiopien. Dort macht es die Hälfte der nationalen Getreideernährung aus, wird vor allem zu Brei und Brot verarbeitet. Daneben wird das Getreide mit der buschigen Rispe auch als hochwertiges Viehfutter verwendet.

Teff ist im Anbau ziemlich anspruchslos und eignet sich sowohl für trockene als auch nasse Böden. Für die Bauern in Äthiopien ist Teff oft ein Notanker. Wenn der Anbau von Mais und Sorghum fehlschlägt, gelingt immer noch der Anbau von Teff. Das reife Korn weist eine gute Lagerfähigkeit auf. Die Verarbeitungsprodukte von Teff enthalten kein Gluten. Damit ist Teff besonders geeignet für Menschen, die an einer Glutenintoleranz leiden. Teff reiht sich somit ein in die glutenfreien Getreide- und Pseudogetreidesorten wie Hirse, Buchweizen, Quinoa und Amaranth.

Das kleine Korn muss für die Weiterverarbeitung nicht entspelzt werden. Der hohe Nährwert bleibt somit erhalten. Ähnlich wie bei Amaranth öffnet sich vor allem im gesundheitsbewussten Naturkostbereich ein Markt für das "alte" Getreide. In den USA und den Niederlanden wurden die ersten Teff-Ernten bereits eingefahren. aid/ral

Quelle: aid-PresseInfo 05/05

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