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Adipositas: Warum das Jo-Jo nach oben rollt

Wir kennen es - sind die Pfunde dank Sport und Diät endlich abtrainiert, bleibt das Gewicht meist nur kurze Zeit im Sollbereich, um danach wieder einem steten Aufwärtstrend zu folgen. Die Schuld daran geben amerikanische Forscher einem körpereigenen Regelmechanismus, der einen Mangel des Hormons Leptin auszugleichen sucht.

Das auch als Appetithormon bezeichnete Leptin wird in den Fettzellen produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fetthaushalts von Säugetieren. In dem Maß, wie im Körper Fettdepots reduziert werden, nimmt auch die Menge an zirkulierendem Leptin ab. Der Organismus versucht, die Balance wieder herzustellen und mehr Leptin zu produzieren, was jedoch nur in Fettgewebe funktioniert. Der Körper verteidigt also seine Fettreserven und versucht, durch veränderte metabolische Vorgänge neue Depots anzulegen - der gefürchtete Jo-Jo-Effekt tritt ein. In einer Studie verabreichten Wissenschaftler der Universität Columbia sowohl schlanken als auch übergewichtigen Probanden nach einer kürzlich beendeten Diät Leptin. Der Hormonspiegel wurde somit konstant gehalten und die Stoffwechselvorgänge im Körper folgten keinen Veränderungen. Das Gewicht konnte beibehalten werden. Der therapeutische Einsatz von Leptin als Schlankheitsinjektion bleibt jedoch umstritten, da das Prinzip nur dann funktioniert, wenn der adipöse Patient nachweislich an einem Leptinmangel leidet. Möglich wäre aber die Entwicklung von Medikamenten, die den Leptinspiegel überwachen, hoffen die Forscher. war

Quelle: J. Clin. Invest. 115, 3579-3586 (2005).

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