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GKV: Schätzerkreis erwartet neue Finanzlöcher

BERLIN (ks). Der Schätzerkreis der Krankenkassen rechnet für das kommende Jahr mit einer Finanzierungslücke von gut zwei Milliarden Euro in der GKV. Er veranschlagte daher in der vergangenen Woche die Höhe des Ausgleichsbedarfssatzes für 2006 um 0,24 Prozentpunkte höher als noch in diesem Jahr.

Der Ausgleichsbedarfssatz umfasst die von allen Kassen zu tragenden Ausgaben, nicht aber die kassenindividuellen Ausgaben für Verwaltung, freiwillige Angebote oder den Schuldenabbau. Er liegt nach den Berechnungen der Schätzer der Kassen und des Bundesversicherungsamtes 2006 bei 13,22 Prozentpunkten des monatlichen Bruttoeinkommens. Relevant ist der Ausgleichsbedarfssatz insbesondere für den kasseninternen Risikostrukturausgleich.

Die Prognose zeigt, dass der Druck auf die Beitragssätze der gesetzlichen Krankenkassen steigt. Trotz der derzeit noch gezahlten Bundeszuschüsse (die jedoch bis 2008 versiegen sollen) und des geplanten Arzneimittel-Sparpaketes ist die Stimmung skeptisch. Dennoch haben alle großen Krankenkassen bereits entschieden, dass sie ihre Beitragssätze im kommenden Jahr erst einmal stabil halten wollen. Bei einigen kleineren Kassen – darunter auch AOKen – ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Beiträge zum Jahreswechsel ansteigen werden.

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