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Blutzucker: Unlösliche Ballaststoffe zeigen Wirkung

az | Täglich 30 Gramm unlösliche Ballaststoffe aus Weizen oder Hafer senken den Blutzuckerspiegel, ohne die Insulinausschüttung zu erhöhen, und tragen damit zu einer deutlichen Verbesserung des Glucosestoffwechsels bei. Dies fand ein Forscherteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke heraus.

Mehrere epidemiologische Studien haben bereits gezeigt, dass unlösliche Ballaststoffe das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt sowie für Typ-2-Diabetes senken. Ebenso ist bekannt, dass der Glucosestoffwechsel an sich, aber auch die Insulinwirkung auf den Blutzuckerspiegel eine wesentliche Rolle für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes spielen. Je besser die Insulinwirkung ist, umso weniger steigt der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit an und umso geringer scheint das Erkrankungsrisiko zu sein.

Um herauszufinden, ob sich der schützende Effekt der Ballaststoffe auf eine günstige Beeinflussung des Glucosestoffwechsels zurückführen lässt, wurden die Blutzucker- und Insulinspiegel von 14 jungen gesunden Probanden untersucht, nachdem diese Testmahlzeiten mit bzw. ohne unlösliche Ballaststoffe verzehrt hatten. Direkt am Tag der Ballaststoffaufnahme konnte noch kein Effekt auf den Glucosestoffwechsel festgestellt werden. Ein deutlicher Effekt zeigte sich aber 24 Stunden später: Der nach einer Mahlzeit gemessene Blutzuckeranstieg verringerte sich um ca. 30 Prozent, während der Insulinspiegel im Blut im Vergleich zum Vortag unverändert blieb oder tendenziell sogar etwas absank. Dies lässt vermuten, dass unlösliche Ballaststoffe die Insulinwirkung verstärken und somit das Risiko für Gefäßerkrankungen senken können. Größere und längerfristig angelegte Studien sind geplant, um diese ersten Ergebnisse zu untermauern.

Quelle: Pressemitteilung vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, 18.11.2005

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