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VFA: Acht neue HIV-Arzneimittel in der Pipeline

BERLIN (ks). Bis 2009 wollen forschende Arzneimittelhersteller sieben weitere Medikamente mit neuen Wirkstoffen gegen das HI-Virus verfügbar machen. Diese sollen auch dann noch wirksam sein, wenn die Viren gegen ältere Präparate resistent geworden sind. Ein achtes Präparat soll der Linderung von Schmerzen und Appetitlosigkeit bei Patienten dienen, bei denen Aids ausgebrochen ist.

Dies gab Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller im Vorfeld des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember bekannt. Yzer zufolge befinden sich auch neuartige experimentelle Impfstoffe gegen HIV in klinischen Tests – hier stehe der Nachweis ausreichender Wirksamkeit aber erst noch bevor. Selbst wenn mit ihnen kein vollständiger Infektionsschutz gelingen sollte, könnten sie helfen, bei Infizierten die Viren im Körper über lange Zeit in Schach zu halten, erklärte Yzer. Ein erster solcher Impfstoff könnte möglicherweise ebenfalls schon bis 2009 zur Verfügung stehen. Weiterhin haben die forschenden Arzneimittelhersteller für dreizehn Wirkstoffe Präparate mit speziellen Darreichungsformen entwickelt, die auch bei Kindern anwendbar sind – so etwa trinkbare Lösungen. Kindgerechte Darreichungsformen sind auch für mehrere der kommenden Präparate in Entwicklung.

Prävention weiterhin oberstes Gebot

Yzer betonte, dass die Unternehmen in den letzten 20 Jahren gegen keine andere Krankheit mehr neue Medikamente entwickelt haben als gegen HIV-Infektionen: Präparate mit 21 unterschiedlichen Wirkstoffen stünden heute für Kombinationstherapien zur Verfügung. Die große Zahl unterschiedlicher Präparate sei wichtig, weil so Arzt und Patient notfalls mehrfach auf eine andere Kombination ausweichen könnten, wenn die bisherigen Präparate nicht mehr zuverlässig wirken. Yzer verwies jedoch auch darauf, dass alle HIV/Aids-Medikamente deutliche Nebenwirkungen haben und keine Therapie bisher imstande ist, Infizierte zu heilen oder jede Ansteckungsmöglichkeit zu unterdrücken. Daher sei es weiterhin oberstes Gebot, es durch geeignete Präventionsmaßnahmen gar nicht erst zu einer HIV-Infektion kommen zu lassen.

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