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Diagnostik: Neues CT-Gerät mit zwei Röntgenröhren

(daz/si). Siemens stellt einen neuen Computertomographen vor: Das erste Dual-Source-Computertomographiesystem (DSCT) der Welt verfügt über zwei Röntgenstrahler und zwei Detektoren, was klinische Aufnahmen mit nicht gekannter Geschwindigkeit möglich macht. Selbst von rasch oder unregelmäßig schlagenden Herzen soll der "Somatom Definition" Bilder in höchster Qualität und Detailgenauigkeit anfertigen Ų und dies mit nur noch der halben Strahlendosis als bei bisherigen Systemen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Der Somatom Definition soll nach Angaben von Siemens sämtliche Anforderungen an ein vielseitig einsetzbares Gerät für die Bildgebung in der Akutversorgung erfüllen, wozu auch die Befundung von Patienten mit akuten Brustkorb- oder Bauchschmerzen sowie mit Verdacht auf Schlaganfall gehört. Aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit und Detailgenauigkeit erlaubt der neue CT sicherere und schnellere Diagnosen als je zuvor – unabhängig von Größe, Statur und gesundheitlichem Zustand des Patienten. Betablocker zur Senkung der Herzfrequenz sind bei dem System nicht mehr nötig. Auch Erkennung und Bewertung von Plaques, den Vorboten der koronaren Herzkrankheit, sollen deutlich einfacher sein.

Des Weiteren verfügt das System auf Grund seiner zwei Röntgenröhren über Fähigkeiten, die bisher in der diagnostischen Bildgebung nicht existierten. Dazu zählt die Möglichkeit, gleichzeitig Scans mit unterschiedlichen Energiestufen pro Röhre durchzuführen, so dass zwei Datensätze mit unterschiedlichen Patienteninformationen erzeugt werden. Auf diese Weise können Gewebe und Flüssigkeiten dargestellt und gleichzeitig Gefäße, Knochen und Weichteile besser differenziert werden, heißt es in den Pressunterlagen.

Rasante Geschwindigkeit, beste Bildqualität

Der Somatom Definition ist durch die gleichzeitige Nutzung von zwei Röntgenröhren und zwei Detektoren deutlich schneller als jede bestehende CT-Technologie. Bei einer Rotationszeit von 0,33 Sekunden pro Umdrehung kann die EKG-synchronisierte Bildgebung mit einer temporalen Auflösung von 83 ms durchgeführt werden – und dies unabhängig von der Herzfrequenz. Dadurch werden artefaktfreie Herzaufnahmen bei allen Patienten möglich.

Das neue CT-System soll die Untersuchung für den Patienten angenehmer und für den Arzt effizienter machen, da ein größerer Teil des Körpers in kürzerer Zeit aufgenommen werden kann. Das erste System wurde im Oktober 2005 an der Universität Erlangen installiert und wird für die technische und klinische Forschung ebenso wie für die reguläre Patientenversorgung genutzt. "Das neueste CT-System von Siemens liefert besonders wertvolle klinische Daten bei Patienten, die mit akuten Brustkorbschmerzen eingeliefert werden und bei denen der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung besteht", so Dr. Stephan Achenbach, Privatdozent für Kardiologie an der Universität Erlangen. Die nächsten Installationen werden Anfang 2006 im Klinikum Großhadern in München, an der Mayo Clinic in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota, an der Cleveland Clinic Foundation in Ohio und am Medical Center der New York University erfolgen.

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