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Elektronische Gesundheitskarte: Trier will Testregion werden

BERLIN (ks). Auch Rheinland-Pfalz will bei der Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) mit dabei sein. Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) warb am 21. November in Berlin für den Trierer Modellversuch "Elektronische Patientenakte".

An dem vor einem Jahr gestarteten Projekt beteiligen sich inzwischen 45 Arztpraxen und zwei Krankenhäuser sowie mehr als 500 Patienten. Dreyer räumt dem Projekt aufgrund seiner vielen praktischen Erfahrungen gute Chancen ein: Rheinland-Pfalz erfülle zudem alle Kriterien zur Auswahl der Testregionen.

Das Trierer Projekt hat insbesondere die elektronische Patientenakte im Fokus. Diese Funktion wird von den meisten Ärzten als Hauptnutzen der eGK gesehen. In der bundesweiten Praxis soll dieses Modul der Karte allerdings erst später zugeführt werden. Selbstverständlich erfülle die Trierer eGK aber auch die übrigen vorgeschriebenen Funktionen, erklärte Dreyer. In der umstrittenen Frage, wo die empfindlichen Patientendaten am besten zu speichern seien – auf der Karte selbst oder auf einem zentralen Server – gibt man in Trier der Serverlösung den Vorzug. Rheinland-Pfalz unterstützt das Projekt, an dem sich auch die Kassenärztliche Vereinigung und die Firma CompuGROUP beteiligen, mit insgesamt rund 780.000 Euro.

Ursprünglich sollte die eGK bereits Anfang 2006 bundesweit eingeführt sein. Doch die Vorbereitungsarbeiten verliefen schleppend und der Startzeitpunkt rückte in immer weitere Ferne. Auch die für Ende 2005 geplanten ersten Testmaßnahmen werden nun erst verzögert beginnen können. Für die Tests bewerben sich mittlerweile eine ganze Reihe von Projekten – etwa aus Flensburg, Ingolstadt, Heilbronn. Für die großen regionalen Tests der letzten Stufe, in die bis zu 100.000 Versicherte einbezogenen werden sollen, werden nach einer jüngst in Kraft getretenen Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, jedoch nur zwei Regionen ausgewählt.

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