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NAV-Virchow-Bund: Ruf nach Kostenerstattung bei Arzneimitteln

BERLIN (ks). Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, NAV-Virchow-Bund, fordert von der künftigen Bundesregierung, im Arzneimittelbereich der GKV ein Kostenerstattungssystem einzuführen. Auf diese Weise wollen die Ärzte das leidige Thema Regresse hinter sich bringen.

Verbandschef Maximilian Zollner sieht in der Kostenerstattung Vorteile für alle Beteiligten: Krankenkassen erstatten demnach die Kosten für Arzneimittel in eigener Verantwortung und haben dadurch eine direkte Ausgabenkontrolle. Mit der Pharmaindustrie können sie zuvor Rabatte für ihre Versicherten vereinbaren. Arzt und Patient entscheiden gemeinsam, welches Präparat am besten passt. Dabei werden die Erstattungskriterien der GKV ebenso berücksichtigt wie die etwaige Bereitschaft des Patienten, einen Eigenanteil zu leisten.

Forderungen in sieben Punkten

Durch eine solche Regelung erhalte der Versicherte ein Höchstmaß seiner Entscheidungsfreiheit zurück, erklärte Zollner. Er könne auf diese Weise deutlich erkennen, dass im Einzelfall nicht der Arzt, sondern die Krankenkasse Leistungen rationiert.

Die Forderung gehört zu einem Sieben-Punkte-Katalog, den der NAV-Virchow-Bund auf seiner Bundeshauptversammlung am 11. und 12. November in Berlin beschlossen hat. Der Katalog formuliert die Erwartungen der Niedergelassenen an die künftige Gesundheitspolitik. Dazu zählt unter anderem auch der Ruf nach einer "Senkung oder Abschaffung" der Umsatzsteuer auf Arznei- und Heilmittel. Darüber hinaus fordert der Verband eine umfassende Finanzreform, den Erhalt des dualen Versicherungssystems, eine Reform der ärztlichen Gebührenordnung, eine Liberalisierung des Berufsrechts und eine Neuauflage des Präventionsgesetzes.

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