Prisma

Schizophrenie: Persönlichkeitsspaltung durch Genmutation

war | Catecholamin-O-Methyl-Transferase (COMT) spielt eine entscheidende Rolle beim Abbau des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn. Störungen bei der Biosynthese des Enzyms durch genetische Defekte könnten eine der Ursachen für die Entwicklung von Schizophrenie sein.

Ein Gen scheint den Ergebnissen einer Studie der Universität Stanford zufolge maßgeblich an der Entstehung von Schizophrenie beteiligt zu sein. Seine baulichen Informationen sind die Grundlage für die Produktion von COMT, dem abbauenden Enzym des Botenstoffs Dopamin. Wird aufgrund von Mutationen in der DNA nicht genügend COMT gebildet, ist der Dopaminhaushalt gestört. Daraus können sich überaktive Signalwege des Neurotransmitters ergeben, die zum typischen Krankheitsbild der Schizophrenie führen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen konnten Wissenschaftler im Rahmen der Untersuchung den Zusammenhang zwischen veränderter Erbinformation und dem Auftreten der psychischen Störungen feststellen. Sie hoffen, dass das frühzeitige Erkennen der genetischen Veranlagung therapeutische Maßnahmen noch vor den ersten Symptomen ermöglichen wird. 

Quelle: Nature Neuroscience, Online-Vorabpublikation, DOI:10.1038/nn1572

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