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Vioxx-Prozesse: Freispruch für Merck

BERLIN (ks). Im zweiten Prozess um das Schmerzmittel Vioxx hat der US-Pharmakonzern Merck & Co. vor einem Gericht in New Jersey gewonnen. Das Gericht konnte nicht erkennen, dass das Unternehmen Schuld am Herzinfarkt eines Vioxx-Patienten aus Idaho trägt.

"Merck ist sehr zufrieden mit dem Urteil der Jury", sagte Merck-Vizepräsident Kenneth C. Frazier am 3. November. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Merck auch die weiter anstehenden Vioxx-Verfahren gewinnen wird. Rund 6400 Kläger haben sich mittlerweile zusammengefunden, um gegen das Unternehmen zu klagen. Frazier betonte, dass Merck in allen Phasen verantwortlich gehandelt habe: Begonnen bei der Durchführung umfangreicher klinischer Studien im Vorfeld der Zulassung, in denen Vioxx mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) oder Placebo bei fast 10.000 Patienten verglichen wurde, über die Überwachung des Arzneimittels nach Markteintritt bis hin zum freiwilligen Rückruf des Medikaments. Ein Verteidiger des Konzerns erklärte, man habe das Gericht überzeugen können, dass der Kläger auch dann einen Herzinfarkt erlitten hätte, wenn er Vioxx nicht eingenommen hätte.

Ein Geschworenengericht in Texas hatte dem Konzern im ersten Vioxx-Prozess im August Mitschuld am Tod eines Patienten gegeben. Es sprach der Witwe Schadensersatz in Höhe von 253 Mio. US-Dollar zu. Gegen dieses Urteil hat Merck Berufung eingelegt.

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