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Apotheker ohne Grenzen: Hilfe für Pakistan wird verstärkt

ESCHBORN (aog/daz). Knapp 14 Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Norden Pakistans ist am 21. Oktober die erste Mitarbeiterin von "Apotheker ohne Grenzen" (AoG) aus der Krisenregion zurückgekehrt. Die ehrenamtlich tätige Apothekerin aus Lohfelden bei Kassel hat in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Ärzten der Partnerorganisation Humedica mehrere tausend Patienten mit dem medizinisch Notwendigsten versorgt.

Im Mittelpunkt des Engagements der "Apotheker ohne Grenzen" in der Stadt Manshera, etwa 50 Kilometer nördlich von Islamabad, steht vor allem die Logistik und Abgabe von essenziellen Arzneimitteln und medizinischen Hilfsgütern. So konnte das Team bereits kurze Zeit nach dem Erdbeben eine erste Ambulanz sowie ein Arzneidepot in der Nähe des völlig zerstörten Distriktkrankenhauses aufbauen. Noch immer werden dort täglich Hunderte von Patienten vor allem mit Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt. "Unsere Hilfe wird sicherlich noch mehrere Wochen in der Region gebraucht", berichtete die Apothekerin nach ihrer Rückkehr nach Deutschland. Immer wieder erreichen Patienten mit mangelhaft versorgten Wunden, Knochenbrüchen und Quetschungen die Ambulanz.

Unkoordinierte Hilfe kann sogar schaden

Das AoG-Team wurde inzwischen durch weitere Pharmazeuten ergänzt. Am 22. Oktober brachen erneut zwei Hilfskräfte nach Pakistan auf. Neben der Arbeit mit Humedica bemühen sich die "Apotheker ohne Grenzen" inzwischen auch für andere Hilfsorganisationen, darunter die UNICEF, die teilweise unkoordinierten Spendenlieferungen zu sichten und zu sortieren. Die AoG sichern damit den Nachschub an Arzneimitteln für die Ärzteteams. Weitere Arzneidepots sollen nun in der Region eingerichtet werden. "Die Zusammenarbeit mit den anderen Teams läuft hervorragend", so die Apotheker. Hilfslieferungen mit Medikamenten und medizinischen Gütern müssen unbedingt bedarfsorientiert und zielgerichtet stattfinden. Auch Manshera erreichen unaufgefordert gelieferte und ungeeignete Hilfsgüter. So können Arzneimittel großen Schaden anrichten, warnen die "Apotheker ohne Grenzen".

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