Prisma

Froschhaut kann sich wehren

war | Zugegeben – der Gedanke an Frosch – oder Krötenhaut ist eher unangenehm. Doch finden sich auf der feuchten, manchmal auch verwarzten Oberfläche der Amphibien wertvolle Abwehrsubstanzen, die antimikrobiell wirken und eine Ausbreitung von Viruserkrankungen wie HIV verhindern können.

Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Vanderbilt-Universität in Nashville, als sie die Haut von Fröschen und Kröten untersuchten. Sie fanden zahlreiche antimikrobielle Peptide, die einen wesentlichen Bestandteil des Immunsystems der Tiere bilden, und überprüften diese Eiweißstoffe auf ihre Wirksamkeit gegen HIV. Von besonderem Interesse war dabei der Übertragungsprozess des Virus von den dendritischen, also den antigenpräsentierenden Zellen auf die T-Zellen des Immunsystems. Infolge einer Infektion heften sich spezielle Oberflächenproteine des HI-Virus an Rezeptoren der Immunzellen, bauen ihre Erbinformation ein und können sich auf diese Weise vermehren.

Mit drei der getesteten Amphibiensubstanzen ließ sich eine Ausbreitung des Virus tatsächlich erfolgreich verhindern. Die Wissenschaftler vermuten den Einfluss der antiviralen Stoffe bereits im Stadium der Verbindung Virus – dendritische Zelle. Dort wäre eine Zerstörung der Virushülle denkbar und damit das Eindringen in die Wirtszelle nicht möglich. war

Quelle: J. Virol. 79 (18), 11598 – 11606 (2005).

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