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Arzneimittelausgaben doch nicht gesunken?

DRESDEN (ks). Anders als beim Deutschen Apothekerverband ist man beim BKK-Landesverband Ost nicht der Ansicht, dass das Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben im August gebremst worden sei. Axel Wald, der Vorstandsvorsitzende des BKK-Landesverbandes Ost, sieht durch den Ausgabenanstieg vielmehr die Beitragssatzstabilität der Kassen gefährdet.

Bundesweit sind die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Arzneimittel gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 17,95 Prozent gestiegen - in einzelnen neuen Bundesländern differierten die Steigerungsraten allerdings deutlich. So lag der Anstieg in Brandenburg bei 19,82 Prozent und in Sachsen-Anhalt bei 20,08 Prozent. In Sachsen (+ 13,39 Prozent) und in Thüringen (+ 16,41 Prozent) lag er hingegen unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Nur Einsparung gegenüber Vormonat

Der BKK-Landesverband wies darauf hin, dass nur gegenüber dem Vormonat eine Einsparung zu verzeichnen gewesen sei. Dies sei aber eine seit Jahren bekannte Erscheinung aus der Urlaubszeit zwischen Juli und August. Tatsächlich seien die Ausgaben im August wieder schneller gestiegen als in den beiden Vormonaten. Insbesondere habe man in den vergangenen Monaten einen neuerlichen Anstieg der Ausgaben für Analogpräparate beobachtet.

Wald wies darauf hin, dass das Ausgabenwachstum bei den Arzneimitteln in diesem Jahr an die 20 Prozent heranreichen könnte - und das, obwohl die GKV-Versicherten im vergangenen Jahr mit der Gesundheitsreform Mehrbelastungen von rund zwei Mrd. Euro durch Zuzahlungen und den Ausschluss nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu tragen hatten. "Es kann nicht so weiter gehen, dass durch eine unwirtschaftliche Verordnungsweise mancher Ärzte tendenziell die moderne Medikation derer gefährdet wird, bei denen sie für einen Therapieerfolg notwendig ist", beklagte Wald. Er warnte, dass die Beitragssatzstabilität der gesetzlichen Kassen gefährdet sei, wenn die Ausgaben für Arzneimittel in diesem Jahr um rund vier Mrd. Euro steigen, aber keine gesetzlichen Änderungen mehr vorgenommen werden.

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