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Schnarchende Kinder sind anfälliger

Schnarchen ist nicht nur eine Alterserscheinung, auch viele Kinder geben im Schlaf die typischen Geräusche von sich. Kommt das nur hin und wieder vor, ist Schnarchen im Kindesalter kein Problem. Regelmäßiges Schnarchen macht Kinder jedoch anfälliger für Infekte.

Wie Dr. Claudia Kühni auf dem Kongress der Europäischen Atemwegsgesellschaft vor kurzem in Kopenhagen berichtete, schnarcht mehr als die Hälfte aller Kinder im Alter zwischen einem und vier Jahren gelegentlich. Regelmäßiges Schnarchen ist in diesem Alter noch relativ selten - etwa sechs Prozent der Einjährigen war in der von Kühni durchgeführten Befragung von insgesamt 8700 britischen Kindern davon betroffen. Allerdings steigt die Zahl mit zunehmendem Alter offenbar deutlich. Bei den Vierjährigen waren es in der Studie bereits 13 Prozent, die regelmäßig schnarchten. Laut der Studienautorin sollten Eltern vermehrt auf die Schnarchgeräusche bei ihren Kindern achten. Denn neben einer erhöhten Infektanfälligkeit sind diese Kinder auch überproportional häufig von Schulproblemen betroffen.

Folgen des Schnarchens können ansteigende Hämoglobinwerte, Verhaltensstörungen und schlechte Schulleistungen sein, selbst dann, wenn keine intermittierende Hypoxie nachweisbar ist, erklärte Kühni. Sie empfahl, dass Kinder mit regelmäßigem Schnarchen auf Langzeit-HNO-Schäden sowie auf Verhaltens- und Lernstörungen untersucht werden sollten. ral

Quelle: Vortrag auf dem Kongress der European Respiratory Society, 18. - 21.9.2005, Kopenhagen, Session 361

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