Aus der Hochschule

Alternatives Verfahren zur Prüfung auf Hautpenetration

Im September 2002 startete ein aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt mit dem Ziel, die Zahl von Tierversuchen zur Bestimmung der Aufnahme von Fremdstoffen über die Haut zu reduzieren, indem eine standardisierte und validierte Alternativmethode mit biotechnologisch hergestellten humanen Hautmodellen entwickelt wird (Sprecherin Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting, FU Berlin).

Die Alternativmethode soll die Zahl der Tierversuche bei der Entwicklung und Prüfung von Industriechemikalien, Pflanzenschutzmitteln und Arzneimitteln weiter reduzieren. In einem zunächst auf zwei Jahre angelegten interdisziplinären Vorhaben forschten Dermatologen, Pharmakologen, Pharmazeuten und Veterinäre aus Hochschulen, Industrie und dem Bundesinstitut für Risikobewertung gemeinsam. Sie entwickelten und optimierten Testverfahren und verglichen sie hinsichtlich der Reproduzierbarkeit. Im Dezember 2004 begann die abschließende einjährige Validierung des optimierten Testverfahrens, die ebenfalls vom BMBF gefördert wird.

Bei erfolgreichem Ausgang der Validierungsstudie werden die Ergebnisse dem Europäischen Zentrum zur Validierung von Alternativmethoden (ECVAM) zur unabhängigen Bewertung zugeführt. Es wird erwartet, dass dann biotechnologisch hergestellte humane Hautmodelle verwendet werden können, um die Aufnahme von Fremdstoffen gemäß einer kürzlich verabschiedeten OECD-Prüfrichtlinie zu bestimmen.

Trainingslabor

Begleitend dazu wird mit EU-Mitteln seit August 2004 ein Trainingslabor für alternative Testverfahren aufgebaut (Leitung Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting und PD Dr. Burkhard Kleuser). Wissenschaftler aus Industrie und Hochschulen aus ganz Europa sollen dort ab September 2005 anerkannte Alternativmethoden sowie weitere in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien befindliche Methoden kennen lernen können.

Partner sind:

  • Freie Universität Berlin, Institut für Pharmazie
  • Universität des Saarlandes, Professur für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
  • Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie
  • Universität München, Klinik und Poliklinik für Dermato-logie und Allergologie
  • Bundesinstitut für Risikobewertung, Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden (ZEBET)
  • Across Barriers GmbH, Saarbrücken
  • BASF AG, Ludwigshafen
  • Beiersdorf AG, Hamburg
  • Cognis Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf
  • Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, Stuttgart

Ansprechpartner: Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting, Freie Universität Berlin, Institut für Pharmazie (Pharmakologie und Toxikologie), Königin-Luise-Str. 2+4, 14195 Berlin, Tel. (0 30) 8 38-5 32 84, E-Mail: msk@zedat.fu-berlin.de

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