Arzneimittel und Therapie

Intravenöse Acetylsalicylsäure: Schneller Wirkeintritt

Aspirin® i.v. (D,L-Lysinacetylsalicylat Glycin) wurde am 6. Juli 2005 in Deutschland zugelassen und ist ab sofort im Handel. Es ersetzt die seit 1976 unter dem Handelsnamen Aspisol® zur Verfügung stehende injizierbare Acetylsalicylsäure, die zum 1. Januar 2006 außer Vertrieb gesetzt wird, wie Bayer HealthCare mitteilte.

Durch ein patentiertes Herstellverfahren wurde die pharmazeutische Qualität von Aspirin® i.v. nach höchsten Standards optimiert, bei identischer chemischer Zusammensetzung wie Aspisol®, so Bayer. Eine Flasche mit Trockensubstanz enthält 0,9 g DL-Lysinmono(acetylsalicylat), entsprechend 0,5 g Acetylsalicylsäure.

Es ist angezeigt

  • bei akuten mäßig starken bis starken Schmerzen (falls eine orale Anwendung nicht angezeigt ist),
  • zur akuten Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura,
  • bei Fieber (wenn eine sofortige Temperatursenkung erforderlich und eine orale Anwendung nicht angezeigt ist).

Nach parenteraler Applikation der wässrigen Lösung einer Lysin-Acetylsalicylsäure-Verbindung ist die analgetische Wirkung wesentlich stärker als die nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure. Das Wirkungsspektrum entspricht jedoch qualitativ dem der Acetylsalicylsäure. Nach einer intravenösen Gabe erfolgt durch die hohe Invasionsgeschwindigkeit in das Gewebe ein schneller Wirkungseintritt. Acetylsalicylsäure wird rasch in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Nach Injektion von einer Durchstechflasche Aspirin® i.v. (entsprechend 500 mg Acetylsalicylsäure) werden die maximalen Plasmaspiegel von Salicylsäure nach ca. 30 Minuten erreicht.

Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenaggregation kann es insbesondere im Zusammenhang mit operativen Eingriffen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen) zu einem erhöhten Blutungsrisiko kommen. ck

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