Aus Kammern und Verbänden

Spahn für Freiberuflichkeit und Unabhängigkeit

"Die Freiberuflichkeit und Unabhängigkeit des Apothekers sind der Garant für eine wohnortnahe und flächendeckende Arzneimittelversorgung" – diese gemeinsame Bilanz zogen der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn (Ahaus) und der Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Hans-Günter Friese, im Rahmen eines fast 90-minütigen Gesprächsaustausches am 12. September in Münster.

Insbesondere mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sei es wichtig, die Apotheker in ihrer Funktion als ökonomisch versierte Heilberufler zu stärken: "Bis zur Gesundheitsreform hat sich die mittelständische Apotheke geradezu als Jobmotor erwiesen. Davon zeugen über 14.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Westfalen-Lippe", so Kammerpräsident Friese.

Spahn ist die Versorgung im ländlichen Raum nicht zuletzt mit Blick auf die Strukturen im Münsterland, wo er seinen Wahlkreis hat, ein Herzensanliegen: "Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen mit Apothekern vor Ort, wie schwer es etwa ist, einen Nachfolger zu finden. Da müssen wir wachsam sein", unterstrich Spahn, der Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages ist.

Mit Blick auf den Versandhandel freute sich der Abgeordnete Spahn, dass viele Apotheken die Herausforderung angenommen und gezeigt haben, dass sie sich strukturellen Veränderungen erfolgreich stellen können und wollen und ihre Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen. Der Umsatz des Versandhandels mit der Gesetzlichen Krankenversicherung hat nach Angaben der Apothekerkammer gerade einmal einen Marktanteil von unter 0,3 Prozent erreicht.

Friese stellte in dem Gesprächsaustausch die umfassende Qualitäts- und Beratungsoffensive der Kammer vor, die unter anderem über 1200 Testkäufe zur Sicherstellung und Optimierung der Beratungsqualität in den Jahren 2004 und 2005 umfasst. "Diese Aktivitäten sind von der Politik ausdrücklich gewünscht", so Spahn. "Schließlich verstehen wir Wettbewerb im Gesundheitswesen nicht als reinen Preiswettbewerb, sondern eher als Wettbewerb um eine möglichst hohe Qualität für die Patienten."

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