Arzneimittel und Therapie

Alendronat und Vitamin D als Fixkombination

Zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel steht das Bisphosphonat Alendronat in einer Tablette mit der wöchentlich empfohlenen Menge an Vitamin D (2800 I.E.) zur Verfügung. Fosavance® vermindert das Risiko für Wirbel- und Hüftfrakturen.

Fosavance® ist zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose bei Patienten mit Risiko für einen Vitamin-D-Mangel zugelassen. Eine Tablette enthält 70 mg Alendronsäure als Natriumalendronat 3 H2O und 70 µg (2800 I.E.) Colecalciferol (Vitamin D3). Angesichts des Krankheitsverlaufs bei Osteoporose ist Fosavance® zur Langzeittherapie vorgesehen.

Zusatznutzen für Frauen mit Osteoporose

Schätzungsweise mehr als die Hälfte aller postmenopausalen Frauen mit Osteoporose sind nicht adäquat mit Vitamin D3 versorgt – das zeigen epidemiologische Studien. Für die Stabilität der Knochen spielt das in der Nahrung kaum vorhandene Vitamin D eine zentrale Rolle. Denn ist kein ausreichender Vitamin-D-Spiegel vorhanden, wird Calcium intestinal nur unzureichend aufgenommen. In der Folge kann durch die verminderte Suppression des Calciumregulators Parathormon die Knochenresorption erhöht werden und dadurch das bei Frauen postmenopausal bereits erhöhte Frakturrisiko weiter ansteigen. Bei unzureichender Sonnenbestrahlung ist es essenziell, dass Vitamin D3 ein Bestandteil der Nahrung ist. Die Empfehlungen sind deshalb eindeutig: Vitamin D bildet bei der Behandlung von Frauen mit postmenopausaler Osteoporose einen unverzichtbaren Bestandteil.

Die meisten Patienten wissen zwar, dass Vitamin D für die Aufnahme von Calcium und für den Aufbau starker, gesunder Knochen essenziell ist. Doch trotz der Empfehlung der regelmäßigen Einnahme von Vitamin D, ist die Compliance der Patienten gering. Dazu kommt, dass nur wenige Nahrungsmittel ausreichende Mengen an Vitamin D enthalten, wie beispielsweise fetter Seefisch.

Mit der neuen Fixkombination besteht seit kurzem die Möglichkeit, den Therapieempfehlungen für Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und mit Risiko für einen Vitamin-D-Mangel besser gerecht zu werden. Die Patientinnen können bei einer nur einmal wöchentlichen Einnahme sowohl mit dem Bisphosphonat Alendronat (Fosamax®) als auch mit der empfohlenen Wochendosis an Vitamin D in einer einzigen Tablette versorgt werden.

Korrekte Einnahme gewährleistet ausreichende Resorption

Fosavance® ist nur mit Wasser (nicht mit Mineralwasser) mindestens 30 Minuten vor dem ersten Essen, Getränk oder Einnehmen von Arzneimitteln (einschließlich Antazida, Calcium- und Vitaminergänzungsmitteln) für den Tag einzunehmen. Andere Getränke (einschließlich Mineralwasser), Nahrungsmittel und manche Arzneimittel können möglicherweise die Resorption von Alendronat beeinträchtigen: So war die Bioverfügbarkeit minimal, wenn Alendronat mit oder bis zu zwei Stunden nach einem standardisierten Frühstück angewendet wurde. Die gemeinsame Einnahme von Alendronat mit Kaffee oder Orangensaft reduzierte die Bioverfügbarkeit um etwa 60%.

 

Quelle
Fachinformation: Fosavance® Tabletten; Stand: August 2005.
Neues Therapiekonzept: Alendronat plus Vitamin D in einer Tablette einmal wöchentlich. Pressemitteilung der MSD Sharp & Dohme GmbH vom 8. September 2005.

 

Den Knochenstoffwechsel beeinflussen

Natriumalendronat ist ein Bisphosphonat, das die durch Osteoklasten vermittelte Knochenresorption hemmt, ohne eine direkte Wirkung auf die Knochenbildung auszuüben. Studien zur Präklinik zeigten, dass Alendronat sich bevorzugt an den Stellen der aktiven Resorption konzentriert. Die Aktivität der Osteoklasten wird gehemmt, Rekrutierung und Anbindung der Osteoklasten sind jedoch nicht betroffen. Der unter Therapie mit Alendronat gebildete Knochen ist von normaler Qualität.

 

Colecalciferol (Vitamin D3) wird für eine normale Knochenbildung benötigt. Ein Mangel steht in Verbindung mit einer negativen Calciumbilanz, Knochenverlust und einem erhöhten Risiko für Skelettfrakturen. Vitamin D3 wird in der Haut durch UV-Licht über die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterin produziert. Vitamin D3 wird in der Leber zu 25-Hydroxyvitamin D3 umgewandelt und gespeichert, bis es gebraucht und zum aktiven calciummobilisierenden Hormon 1,25-Dihydroxyvitamin D3 (Calcitriol) in der Niere umgewandelt wird. Die Hauptwirkung von Calcitriol ist die Erhöhung der intestinalen Resorption von Calcium und Phosphat sowie die Regulierung von Serum-Calcium, der renalen Ausscheidung von Calcium und von Phosphat, der Knochenbildung und Knochenresorption. Ein Vitamin-D-Mangel entsteht, wenn Sonnenbestrahlung und Aufnahme aus der Nahrung unzureichend sind.

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