Prisma

Der Ton macht den Musiker

Woran liegt es, dass der eine lieber Gitarre oder Klavier spielt und ein anderer eher zum Cello tendiert? Die Antwort darauf fanden Wissenschaftler der Universität Heidelberg in einer Studie mit Orchestermusikern. Nach ihren Ergebnissen hängt die Wahl des jeweiligen Musikinstrumentes von der unterschiedlichen Wahrnehmung der Töne ab.

Jeder Klang ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Teiltönen. Dabei wird neben dem Grundton, der die Tonhöhe bestimmt, eine Vielzahl höherer Töne erzeugt. Die Anzahl und relative Stärke dieser Obertöne bestimmen die Klangfarbe z. B. eines Musikinstrumentes. Wie ein Mensch einen bestimmten Ton wahrnimmt, hängt von seinen individuellen Strukturen im Großhirn ab, so das Ergebnis der Studie. Demnach finden sich mehr graue Nervenzellen im "Hörzentrum" der rechten Großhirnrinde bei Obertonhörern, also denjenigen, die eher lang ausgehaltene Klänge wahrnehmen.

Grundtonhörer bevorzugen dagegen meist kurze, scharfe Töne und weisen vermehrt graue Hirnsubstanz in der linken Gehirnhälfte auf. An der Studie nahmen insgesamt 420 Probanden teil, die Mehrzahl davon waren Orchestermusiker. Mithilfe umfangreicher Hörtests konnten sie einer Tongruppe zugeordnet werden. Dabei spielte die Musikalität der Testpersonen keine Rolle, da auch bei unmusikalischen Teilnehmern Wahrnehmungsunterschiede verzeichnet werden konnten. Bei den Orchestermusikern ergab sich, dass die Grundtonhörer eher Musikinstrumente wie Schlagzeug, Klavier oder Gitarre bevorzugen. Obertonhörer spielen dagegen vermehrt Cello, Fagott oder Tuba. Auch Sänger sind dieser Gruppe zuzuordnen. war

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsklinik Heidelberg, 21. 8. 2005

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