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DMP für Diabetiker zeigen Erfolg

BERLIN (ks). Diabetiker, die in Disease-Management-Programme (DMP) eingeschrieben sind, profitieren von einer besseren Versorgungsqualität. Zu diesem Ergebnis kommen erste Qualitätsberichte zu den DMP für Diabetes mellitus Typ 2. Für Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigt sich hier der Erfolg der im Jahr 2001 eingeführten Programme.

Rund 1,6 Millionen chronisch kranke Menschen sind mittlerweile in die strukturierten Behandlungsprogramme der gesetzlichen Krankenkassen eingeschrieben. Fast 5000 solcher Programme sind bundesweit zugelassen. Auch wenn die DMP insbesondere in der Ärzteschaft immer wieder kritisiert wurden, bleibt Schmidt von ihrem Erfolg überzeugt: "Die Menschen, die sich in DMP eingeschrieben haben, können darauf vertrauen, auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft behandelt zu werden. Ziel ist, die Lebensqualität sowie die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten zu erhöhen." Die Ministerin verteidigte zudem die Verknüpfung der DMP mit dem Risikostrukturausgleich: Das Ziel einer qualitativ hochstehenden medizinischen Versorgung chronisch Kranker könne nur erreicht werden, wenn die Kassen über den Finanzausgleich die Sicherheit haben, sich dieses Engagement für chronisch kranke Menschen leisten zu können, erklärte Schmidt.

Folgeerkrankungen verringern

Die DMP-Qualitätssicherung soll gewährleisten, dass die zentralen Ziele, die mit strukturierten Behandlungsprogrammen verbunden sind, auch tatsächlich umgesetzt werden. Für Diabetes-Patienten geht es konkret darum, das erhöhte Risiko für Folgeerkrankungen einschließlich Amputationen zu verringern. Darüber hinaus sollen die Symptome der Erkrankung, die Nebenwirkungen der Therapie sowie schwere Stoffwechselentgleisungen vermieden werden.

In den Regionen Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg liegen für das Jahr 2004 inzwischen Qualitätsberichte zu den DMP für Diabetes mellitus Typ 2 vor. Diesen zufolge konnten die Ziele fast überall erreicht, zuweilen sogar übertroffen werden. So konnte etwa in Nordrhein der Anteil der seit mindestens einem halben Jahr im DMP Diabetes behandelten Patienten mit einem initial vergleichsweise hohen HbA1c-Wert (über 8,5 Prozent) auf 7,9 Prozent gesenkt werden. In Niedersachsen sank er sogar von 8,7 auf 7,5 Prozent. Auch der Anteil der Diabetiker mit Bluthochdruck ging in der Regel um den angestrebten Wert zurück. Ebenso konnten diabetestypische Symptome wie ein gesteigertes Durstgefühl, eine erhöhte Harnausscheidung oder Müdigkeit in vielen Fällen behoben werden.

Die im Rahmen der DMP angebotenen Patientenschulungen werden in den Regionen offenbar unterschiedlich angenommen. Während in Nordrhein schon drei Viertel der Eingeschriebenen eine Schulung besucht haben, sind es in Niedersachen erst 20 Prozent.

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