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Rückgänge bei Umsätzen und Beschäftigung

BERLIN (ks). Die forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland mussten im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit fast zehn Jahren reale Rückgänge bei Umsätzen und Beschäftigung hinnehmen. Dies geht aus dem Branchenbericht "Statistics 2005" hervor, den der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) am 3. August veröffentlicht hat. Für die VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer ist klar: "Ursächlich hierfür sind die regulatorischen Maßnahmen des GKV-Modernisierungsgesetzes, die vorrangig innovative Arzneimittel treffen."

Bereits im Vorjahr hatten die VFA-Unternehmen über ein nur "schwaches Umsatzwachstum in 2003 geklagt – und noch schlechtere Ergebnisse für das folgende Jahr prognostiziert. Tatsächlich sank der Umsatz der 39 Mitgliedsunternehmen in 2004 gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Auch bei den Arbeitsplätzen zeigte sich ein Abwärtstrend: Die Zahl der Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen des VFA sank 2004 um 0,6 Prozent auf 84.600. Im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) blieb die Beschäftigtenzahl mit knapp 14.500 Personen allerdings nahezu konstant. Die Investitionen der forschenden Hersteller lagen 2004 bei 1,36 Milliarden Euro und wuchsen damit um lediglich 1,4 Prozent. Vor 2003 wurden in diesem Bereich noch Steigerungsraten von bis zu 18 Prozent verzeichnet. Die Ausgaben für F&E stiegen 2004 ebenfalls nur noch um 0,2 Prozent und summierten sich auf 3,9 Milliarden Euro.

Insbesondere im inländischen Markt hatten die VFA-Unternehmen Einbußen hinzunehmen. Allein durch den von sechs auf 16 Prozent angehobenen Rabatt auf patentgeschützte Arzneimittel ging der Umsatz um 1,7 Milliarden Euro zurück. Das Auslandsgeschäft ist dagegen erneut gewachsen. Von 1995 bis 2004 hat sich hier der Umsatz mehr als verdoppelt. Die Exportquote lag 2004 bei 55 Prozent. Trotz aller bestehenden Reglementierungen erwartet die Mehrheit der VFA-Mitgliedsunternehmen für die Zukunft zumindest eine Normalisierung der Situation am Standort Deutschland. Ein knappes Drittel kann sich sogar vorstellen, die F&E-Aufwendungen wieder zu erhöhen. "Ob die Unternehmen diese Mittel aber in Deutschland einsetzen werden, wird wesentlich davon abhängen, wie die Politik die Weichen am Pharmastandort Deutschland stellt", erklärte Yzer.

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