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Lauterbach fordert Positivliste

BERLIN (ks). Der Regierungsberater und SPD-Bundestagskandidat Karl Lauterbach hat in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" (Ausgabe vom 7. August) die Einführung einer Positivliste gefordert. Zudem sollte es Apothekern untersagt werden, teure Medikamente abzugeben, für die sie Rabatte von der Industrie erhalten.

"Wir brauchen eine Positivliste, die festlegt, welche Arzneien Ärzte verordnen können, wie es sie in anderen europäischen Ländern schon gibt", schrieb Lauterbach in der "BamS". Ärzte, Apotheker, Industrie und einige Bundesländer wehrten sich jedoch gegen die von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen. "Bleibt dies so, müssen die Arzneimittelkosten für das Jahr 2006 per Budget festgeschrieben werden", so Lauterbach. Er wies darauf hin, dass die Arzneimittelausgaben der Kassen im ersten Halbjahr 2005 die Ersparnisse durch höhere Zuzahlungen und Praxisgebühr fast ganz aufgezehrt haben. In den vergangenen zehn Jahren seien die Arzneikosten im Schnitt jährlich um acht Prozent gestiegen. Ohne eine Trendumkehr würden Medikamente unbezahlbar.

Lauterbach wiederholte auch seine Kritik an den Rabatten, die große Generikafirmen Apotheken gewähren. Zudem warf er den Ärzten vor, zu selten Generika und zu häufig teure Scheininnovationen zu verschreiben. Viele der 40.000 in Deutschland verfügbaren Arzneimittel seien wertlos, ein Teil dürfe im Ausland gar nicht mehr angeboten werden. "So wird Deutschland zum Pharmamülleimer Euro-pas", kritisierte Lauterbach.

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