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Akupunktur hilft bei Kniearthrose

Akupunktur kann bei Patienten, die unter Kniearthrose leiden, Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion verbessern. Das ist das Ergebnis einer an der Charité durchgeführten Studie, die nun in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde.

Für die Studie wurden rund 300 Patienten, die aufgrund einer Kniegelenksarthrose unter chronischen Schmerzen litten, nach dem Zufallsprinzip entweder einer Akupunkturgruppe, einer Minimal- bzw. Schein-Akupunkturgruppe oder einer Warteliste zugeteilt. Die Teilnehmer der Akupunkturgruppe erhielten innerhalb von acht Wochen zwölf Behandlungen nach den Regeln der fernöstlichen Heilkunst, bei den Patienten der Schein-Akupunkturgruppe setzten die Ärzte die Nadeln hingegen nur oberflächlich an. Die Patienten aller drei Gruppen durften zusätzlich bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen. Vor Studienbeginn sowie nach zwei, sechs und zwölf Monaten sollten die Probanden in standardisierten Fragebögen Angaben zu ihren Arthrosesymptomen wie Schmerzintensität und -häufigkeit, Gelenksteifigkeit und Funktionsstörungen machen.

Ergebnis: Nach acht Wochen hatten die Patienten der Akupunkturgruppe deutlich weniger Beschwerden als die Teilnehmer der Scheinakupunktur- und der unbehandelten Wartegruppe. Der Effekt hielt etwa sechs Monate an und nahm dann wieder ab. Bezüglich des Verbrauchs an Schmerzmitteln konnten allerdings keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden. Die Studienautoren werten die Akupunktureffekte dennoch als Erfolg. Ihrer Aussage nach sollte Akupunktur bei Patienten mit Arthroseschmerzen eine erstattungsfähige Behandlungsoption werden. ral

Quelle: Lancet 366, 136 – 143 (2005)

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