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Karl Jung ist tot

BERLIN (ks). Der langjährige Vorsitzende des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen, Staatssekretär a. D. Karl Jung, ist am 13. Juli nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Berlin gestorben.

Der Jurist war – mit lediglich kurzen Unterbrechungen – fast 35 Jahre im Bundesministerium für Arbeit tätig. 1983 übernahm er als Abteilungsleiter und Ministerialdirektor die für Gesundheitsreformen zuständige Abteilung "Gesundheitspolitik und Krankenversicherung". Er wirkte wesentlich an der 1985 verabschiedeten Reform der Krankenhausfinanzierung sowie dem 1988 beschlossenen Gesundheitsreformgesetz mit. Auch an der Vorbereitung der 1994 eingeführten Sozialen Pflegeversicherung war Jung maßgeblich beteiligt. Nach seiner Pensionierung wurde er 1996 einstimmig zum unparteiischen Vorsitzenden des damaligen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen gewählt. 2001 wurde er in diesem Ehrenamt bestätigt. Im Jahr 2000 übernahm er zudem den Vorsitz des neu errichteten Koordinierungsausschusses, der sektorübergreifend für die vertragsärztliche und stationäre Versorgung zuständig war. Diese Funktionen übte er bis zur Auflösung der Ausschüsse zum 31. Dezember 2003 durch das GKV-Modernisierungsgesetz aus.

Der Vorsitzende des 2004 neu ins Leben gerufenen Gemeinsamen Bundesausschusses, Dr. Rainer Hess, würdigte Jung als einen "profilierten, manchmal unbequemen, aber immer der Sache verpflichteten Streiter für den Erhalt der gemeinsamen Selbstverwaltung".

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