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Pharmaindustrie gilt als innovativ

BERLIN (ks). Die pharmazeutische Industrie in Deutschland wird von den Bürgern als innovative Branche wahrgenommen. Sie gilt zwar als gewinnorientiert – allerdings nicht stärker als andere Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Mai diesen Jahres durchgeführte Bevölkerungsumfrage. Im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) wurde das Image von sechs großen Industrie- und Dienstleistungsbranchen abgefragt.

Zusammen mit der Telekommunikationswirtschaft und der Automobilindustrie gilt die Pharmaindustrie als am stärksten innovativ. Schlusslicht in diesem Ranking sind Banken und Versicherungen. Im Mittelfeld sind die Energiewirtschaft und die chemische Industrie angesiedelt. Sämtliche Branchen gelten als "sehr einflussreiche Interessengruppen" und "besonders auf Gewinn ausgerichtet". Im letzteren Punkt sind Banken und Versicherungen Spitzenreiter, gefolgt von der Autoindustrie. Alle anderen Unternehmen wurden in dieser Frage ähnlich eingeschätzt und folgen mit knappem Abstand. Was die Sicherheit von Arbeitsplätzen betrifft, gilt die Pharmaindustrie als vergleichsweise verlässlichste Branche.

Imagekampagne des VFA zeigt leichte Wirkung

Dem VFA soll die Umfrage vor allem Aufschluss über das Image der eigenen Branche geben. In einem weiteren Teil der Befragung wurde daher nachgehakt, wie die im vergangenen Jahr vom Verband gestartete Anzeigen- und Werbekampagne "Forschung ist die beste Medizin" bei den Bürgern ankommt. Immerhin die Hälfte der Befragten gab an, diesen Slogan bereits gehört oder gelesen zu haben. Wiederum knapp die Hälfte dieser "Kenner" bringt ihn auch mit den Forschenden Arzneimittelherstellern in Zusammenhang. Überwiegend wird die Kampagne als positiv wahrgenommen. Der GfK zufolge ist ein Einfluss der Werbeaktion auf die Einstellungen der Bürger zu erkennen. Im Branchenvergleich habe sich das Image dieses Industriezweiges leicht verbessert.

Apotheker gelten nicht als Kostentreiber

Allerdings gelten die Pharmaunternehmen bei rund 61 Prozent der Befragten nach wie vor als wesentlich verantwortlich für die finanziellen Probleme im deutschen Gesundheitswesen. Nur die Politik wird hier öfter genannt (von fast 80 Prozent). Mit der Industrie fast gleich auf liegen die Krankenkassen – sie werden von knapp 60 Prozent der Befragten für die Finanzmisere verantwortlich gemacht. An vierter und fünfter Stelle folgen die Ärzte (31 Prozent) und Patienten (29 Prozent). Auf den vorletzten Platz gelangten mit 17 Prozent die Krankenhäuser – obwohl diese in der gesetzlichen Krankenversicherung tatsächlich die höchsten Kosten verursachen. Schlusslicht bei den vermeintlichen Kostentreibern sind übrigens die Apotheker – sie wurden nur von 12 Prozent als Verantwortliche genannt.

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