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Trotz schwieriger Umstände gutes Geschäftsjahr 2004

DÜSSELDORF (ri). Auch im Geschäftsjahr 2004 gelang es der ARZ Haan AG, ihre Marktposition in den Bereichen Warenwirtschaftsysteme und Abrechnungen für Apotheken sowie Sonstige Leistungserbringer zu behaupten. Trotz des stark veränderten, schwierigen gesundheitspolitischen Umfeldes "kann insgesamt von einer zufriedenstellenden Entwicklung im Konzern gesprochen werden", sagte der Vorstand der AG, Siegfried Pahl, im Rahmen der Hauptversammlung des Unternehmens am 2. Juli 2005 in Düsseldorf.

Bevor Pahl sich den Zahlen des Geschäftsberichtes zuwandte, erinnerte er an die verschiedenen politischen Maßnahmen, beispielsweise das Kombimodell, die das Apothekengeschäft nach dem GMG beeinflussen. Im Hinblick auf die gestiegenen Herstellerrabatte wies Pahl darauf hin, dass die ARZ Haan auch 2004 das Inkasso für den von sechs auf 16 Prozent gestiegenen Herstellerrabatt übernommen hat. Der Vorsitzende erklärte weiterhin, dass die neuen gesetzlichen Regelungen zwar vorsehen, dass eine Übersicht im Zusammenhang mit den Bonus- und Malusregelungen der Importquote nur einmal jährlich erfolgen muss, aber die ARZ Haan bei der bewährten Praxis bleibe, diesen Service monatlich zu offerieren.

Was die Umsatzerlöse im Konzern angeht, so musste hier ein leichter Rückgang von 82,8 Mio. Euro auf 81,2 Mio. Euro hingenommen werden. Davon entfielen 44,2 Mio. Euro auf die Warenwirtschaft, 15,1 Mio. Euro auf die Rezeptabrechnung, 5 Mio. Euro auf den Apothekenbedarf, 13 Mio. Euro auf Sonstige Leistungserbringer und 3,9 Mio. Euro auf weitere Dienstleistungen.

Erfreut zeigte sich Pahl angesichts der Entwicklung im Bereich Warenwirtschaft. Hier konnte nach kontinuierlichen Rückgängen 2004 erstmalig eine Trendwende hin zum Positiven verzeichnet werden: So stiegen die Umsätze um 2,2 Mio. Euro. Der Vorstand nannte zwei Gründe, die zu diesem Ergebnis geführt haben: zum einen "der Nachholbedarf bei aufgeschobenen Investitionen der Kunden" und zum anderen "die Umstellung auf das neue Produkt WinAPO® SQL, das eine hohe Akzeptanz im Markt gefunden hat".

Weniger, aber teurere Rezepte

Einen leichten Rückgang musste das Unternehmen im Bereich der Rezeptabrechnung verzeichnen. Dennoch war man hier zufrieden, zumal die Entwicklung zeigt, dass der Rückgang der Rezepte weitgehend durch den deutlich gestiegenen Rezeptdurchschnittswert kompensiert wurde. So ging die Zahl der Rezepte von 85,8 Mio. 2003 auf 75 Mio. im Geschäftsjahr 2004 und damit um 13 Prozent zurück. Der Rezeptdurchschnittswert entwickelte sich im gleichen Zeitraum von 50,14 Euro auf 57,52 Euro.

Pahl wies darauf hin, dass es der ARZ Service GmbH in Nordrhein-Westfalen, dem Land mit der größten Apothekendichte, und in Brandenburg gelang, die Marktführerschaft auszubauen. Zuwachsraten waren auch im Bereich der Abrechnungen für Sonstige Leistungserbringer zu verzeichnen, hier stieg der Umsatz um 0,4 Mio. Euro auf 13 Mio. Euro. Der Kurswert der Aktie kletterte von 3,23 Euro auf 10,51 Euro.

Neue Verteilung der Stammaktionären

Die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe mussten als Stammaktionäre der ARZ Haan ausscheiden, da die Beteiligung der Apothekerkammern nicht durch das nordrhein-westfälische Heilberufsgesetz legitimiert ist. Demnach wäre Aktienbesitz für die Apothekerkammer nur dann erlaubt, wenn die ARZ Haan ihre Dienstleistungen ausschließlich Apothekern anbieten würde – dies ist bekanntlich nicht der Fall. Käuferin der insgesamt 544.000 Stammaktien ist die RZV Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in Münster. Somit sind folgende Stammaktionäre zu verzeichnen: die Nordrheinische Gesellschaft für Wirtschaft und Marketing in Apotheken mbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft des Apothekerverbands Nordrhein, der Apothekerverband Westfalen-Lippe, die Deutsche Apotheker- und Ärztebank e. G. sowie die RZV Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH.

In der Hauptversammlung wurde einstimmig beschlossen, der Gesellschaft die Ermächtigung zum Rückerwerb eigener Aktien bis zum 1. Januar 2007 zu verlängern. Der Erwerb ist gesetzlich auf zehn Prozent des Grundkapitals beschränkt. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.

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