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HIV: Arzneimittelhersteller versorgen Entwicklungsländer

BERLIN (vfa/ks). Die von Organisationen der Vereinten Nationen (UN) gemeinsam mit forschenden Arzneimittelherstellern gegründete Aids-Bekämpfungsinitiative "Accelerating Access Initiative" (AAI) versorgt mittlerweile rund 427.000 HIV-Infizierte in der Dritten Welt – fast 50 Prozent mehr als noch vor Jahresfrist. Wie der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) am 4. Juli in Berlin mitteilte, zählt AAI damit zu den erfolgreichsten Programmen im Kampf gegen Aids in der Dritten Welt.

"Mit der AAI sorgen forschende Arzneimittelhersteller dafür, dass immer mehr HIV-Infizierte Menschen in Entwicklungsländern mit sicheren und hochwertigen Medikamenten behandelt werden. Besonders erfreulich ist, dass es dabei auch immer mehr Therapiemöglichkeiten für Kinder gibt", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. So stünden von 19 Wirkstoffen, die derzeit in Deutschland zugelassenen sind und die in einer Kombinationstherapie eingesetzt werden können, inzwischen 13 in kindgerechten Darreichungsformen zur Verfügung. Yzer wandte sich zugleich gegen den Vorwurf, der Patentschutz verhindere die lokale Produktion von Arzneimitteln in Entwicklungsländern und damit eine kostengünstige und flächendeckende Versorgung der dortigen Bevölkerung: "Die einschlägigen Patentgesetze sind in den meisten betroffenen Ländern bis 2016 ausgesetzt.

Gleichzeitig haben die forschenden Arzneimittelhersteller ihre Preise für HIV-Medikamente für Entwicklungsländer drastisch gesenkt". Lokal hergestellte Nachahmer-Produkte seien daher zumeist nicht billiger, wohl aber in vielen Fällen qualitativ fragwürdig, so Yzer. Die AAI wurde im Mai 2000 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss der UN-Organisationen UNAIDS, WHO, UNICEF, UN Population Fund und Weltbank mit sieben forschenden Arzneimittelherstellern (Abbott, Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, Gilead, GlaxoSmithKline, Roche und MSD Sharp & Dohme). Ziel der Initiative ist es, den Zugang zu bezahlbaren Aids-Medikamenten in der Dritten Welt zu verbessern. Dazu zählt auch die Unterstützung bei der Behandlung und dem Aufbau einer zuverlässigen medizinischen Infrastruktur.

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