Prisma

Neuer Baustein im Asthma-Puzzle entdeckt

Wissenschaftler des Duke University Medical Center fahndeten nach Mechanismen, mit denen sich der Körper vor einer Verengung der Atemwege schützt und wurden fündig: Nitrosoglutathion wirkt als natürlicher Bronchodilatator und ist bei Asthmatikern in geringeren Konzentrationen vorhanden als bei Gesunden.

Das Forscherteam um Jonathan Stamler führte seine Untersuchungen an Mäusen durch. Wurden die Nager einem Allergen ausgesetzt, für das ihre Atemwege empfindlich waren, stieg die Konzentration der GSNO-Reduktase, die Nitrosoglutathion abbaut, an. Die Konzentration von Nitrosoglutation selbst fiel in der Folge ab und die Atemwege verkrampften sich. Wurde den Mäusen auf gentechnischem Weg die Fähigkeit genommen, GSNO-Reduktase zu bilden, blieb eine Verengung der Bronchien nach Belastung mit dem Allergen dagegen aus.

Nitrosoglutathion stellt eine Transportform für Stickstoffmonoxid (NO) im Organismus dar. Die Bildung von S-Nitrosothiolen im Körper erfüllt eine ähnliche Aufgabe wie die Phosphorylierungsreaktion: durch die kovalente Bindung von NO kann die Funktion vieler unterschiedlicher Proteine, vom G-Protein bis zu Ionenkanälen und Transkriptionsfaktoren, reguliert werden. Auf diese Weise soll die Substanzfamilie auch an einer ganzen Palette anderer Erkrankungen beteiligt sein – angefangen von Diabetes bis zu Multipler Sklerose.

Quelle: Science 308, 1618 – 1621 (2005).

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