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Ernährung in der Schwangerschaft: Tonic ist nichts für Schwangere

Tonic- oder Bitter-Lemon-Getränke tragen den Hinweis "chininhaltig". Den Grund dafür kennt kaum jemand: Der Konsum größerer Mengen kann gesundheitlich bedenklich sein. Insbesondere Schwangere sollten verzichten, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Chinin wird in der Medizin zur Behandlung von Malaria und bei nächtlichen Wadenkrämpfen eingesetzt. Daneben dient es aber auch als Geschmacksstoff, vor allem in Getränken wie Tonic und bitteren Zitronenlimonaden. In Deutschland dürfen alkoholfreie Erfrischungsgetränke maximal 85 Milligramm Chinin pro Liter enthalten. In größeren Mengen konsumiert, kann Chinin gesundheitlich problematisch sein. Mögliche Risiken sieht das BfR insbesondere für Schwangere: So wurde in der wissenschaftlichen Literatur von "Entzugserscheinungen" bei einem Neugeborenen berichtet, dessen Mutter während der Schwangerschaft täglich über einen Liter Tonic Water getrunken hatte. 24 Stunden nach der Geburt wurde festgestellt, dass der Säugling nervös zitterte. In seinem Urin konnte Chinin nachgewiesen werden.

Im Internet finden sich Empfehlungen, nach denen schwangeren Frauen der Konsum chininhaltiger Getränke ausdrücklich angeraten wird, um nächtlichen Wadenkrämpfen entgegenzuwirken oder morgendlicher Übelkeit zu begegnen. Der Rat des BfR an Schwangere hingegen, vorsorglich auf chininhaltige Getränke zu verzichten, erfolgt in Anlehnung an die Verwendung von Chinin als Arzneimittel – hier gilt eine Schwangerschaft als Kontraindikation. ral

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