Prisma

Meditation als Mittel gegen Bluthochdruck

Mediziner der Uni Würzburg konnten erstmals eine blutdrucksenkende Wirkung durch Meditieren und spirituelle Atemtechniken nachweisen. In ihren Untersuchungen erwies sich eine christlich-kontemplative Meditation als ebenso effektiv wie die Einnahme von Medikamenten.

Verallgemeinern lässt sich der positive Effekt allerdings noch nicht. Auf der einen Seite gilt das Ergebnis nämlich nur für Patienten, deren Blutdruck höchstens leicht bis mittelschwer erhöht ist, auf der anderen Seite standen alle Probanden der Meditation aufgeschlossen gegenüber. Eine positive Einstellung zu der Behandlung kann natürlich einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis der Untersuchung haben. Aber trotz allem wurden die Ergebnisse als statistisch signifikant und aussagekräftig bewertet.

Bei der Untersuchung wurden insgesamt 52 Hypertonie-Patienten im Alter zwischen 30 und 70 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt. Der Zufall entschied, ob ein Proband der Meditationsgruppe oder der Vergleichsgruppe zugewiesen wurde. Die Teilnehmer der Meditationsgruppe wurden anschließend unter professioneller Anleitung einer ganzheitlichen Meditation mit speziellen Atemtechniken unterzogen, die Vergleichsgruppe erhielt keine derartige "Behandlung". Nach insgesamt acht Wochen war der Ruhe-Blutdruck der Versuchspersonen um rund zehn Prozent gesunken, wohingegen bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe keinerlei Veränderungen feststellbar waren.

Besonders effektiv war die blutdrucksenkende Wirkung bei Stress, insgesamt fühlten sich Patienten der Verumgruppe besser, da es keine durch Medikamente verursachten Nebenwirkungen gab. In weiteren Untersuchungen soll nun noch geklärt werden, für welche Hypertoniepatienten sich eine meditative Behandlung am besten eignet bzw. wie lange der Effekt andauert und ob damit möglicherweise auch die Dosis an Blutdrucksenkern reduziert werden kann. Auf welche Weise genau die Meditation wirkt, ist bislang noch unklar. Denkbar ist aber zum einen, dass die Übungen das vegetative Nervensystem derart beeinflussen, dass sich verengte Blutgefäße wieder entspannen und lockern. Zum anderen kann es sein, dass durch die Meditation die Ausschüttung von Stresshormonen im Gehirn herabgesetzt wird. ng

Quelle: Pressemitteilung der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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