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Arbeitnehmerrechte als Wahlprüfstein

Voraussichtlich wird es im Herbst vorgezogene Bundestagswahlen geben. Damit soll eine längere Blockade der gesetzgebenden Arbeit aufgrund des Gegensatzes zwischen rot-grüner Regierung und unionsdominiertem Bundesrat vermieden werden.

Welche Partei aus Arbeitnehmer- und Gewerkschaftssicht bei dieser Wahl die beste Alternative (oder das kleinste Übel) wäre, hängt von ihren Konzepten zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen ab. Hier müsste die Union erst einmal "Butter bei die Fische tun", um zu beweisen, dass sie es besser könnte als SPD und Grüne. Ein Angriff auf den Kündigungsschutz, wie von der Union wiederholt gefordert, leistet erfahrungsgemäß genau das Gegenteil. Auch eine Liberalisierung der Öffnungszeiten in Biergärten – als wirtschaftsfördernde Maßnahme von der FDP in Nordrhein-Westfalen am Tag nach der Landtagswahl verkündet – ist sicher kein Weg, um in Deutschland mehr qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Wir brauchen besonders dringend einen Aufschwung der Binnenkonjunktur. Wie der Aufschwung ohne gut bezahlte, optimistische und deshalb konsumfreudige Arbeitnehmer erreicht werden soll, ist ein Rätsel, das weder SPD noch Union bisher lösen konnten.

Der Erhalt von Arbeitnehmerrechten und der Tarifautonomie sind zwei wichtige Punkte, an denen sich die Wahlkonzepte aller Parteien messen lassen müssen. Die künftige Finanzierung des Gesundheitssystems – Stichwort Bürgerversicherung oder Kopfprämie – ist eine weitere Herausforderung. Jede Partei, die Wählerstimmen gewinnen will, muss hierfür ein tragfähiges Konzept vorlegen.

Aber auch Familien- und Frauenpolitik sind aus Sicht von ADEXA keine vernachlässigbaren Größen. Last but not least ist es die Bildungspolitik, die den Ausschlag dafür geben wird, wie gut es Deutschland in Zukunft gehen wird.

ADEXA fordert daher von allen Parteien: Statt schwammiger Slogans braucht Deutschland mutige, zukunftsfähige und klare Konzepte. Eine weitere Drangsalierung von Arbeitnehmern und Arbeitslosen braucht es nicht!

 

Insa Heyde 
ADEXA Bundesvorstand
Bereich Presse/Öffentlichkeitsarbeit Tel. (04 21) 3 96 52 71,
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