Prisma

Gehirnzellen bekommen Zwangspausen

Jedem ist die Situation sicher bekannt: nach einer kurzen Nacht überfällt einen tagsüber bleierne Müdigkeit. Verantwortlich dafür ist der Botenstoff Adenosin, der überarbeiteten Nervenzellen im Gehirn eine Zwangspause verordnet.

Die dämpfende Wirkung des Adenosins wird dabei über einen Rückkopplungsmechanismus initiiert, wie amerikanische Wissenschaftler in Versuchen mit Rattengehirnzellen feststellten. Durch die Beanspruchung der Nervenzellen über einen längeren Zeitraum wird verstärkt Adenosin im Gehirn freigesetzt. Der Botenstoff dockt an entsprechende Schlüsselproteine der Nervenenden an und senkt demzufolge die Signalweiterleitung an den Synapsen. Die Aktivität der Nervenzellen in den Erregungszentren wird gedrosselt und die gesamte Hirntätigkeit heruntergefahren. Im Vergleich zur Geschwindigkeit anderer Reaktionen in den Nervenbahnen verläuft dieser Vorgang relativ langsam. Mithilfe ihrer Erkenntnisse hoffen die Wissenschaftler, die Entstehung von Schlafstörungen aufklären zu können. war

Quelle: Neuron, Vol. 46 (2), S. 275–283 (2005)

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