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Fernsehen macht Kinder fett

Jede Stunde, die ein Kind vor dem Fernseher verbringt, steigert sein Adipositasrisiko um sechs bis sieben Prozent. Besitzt ein Kind in seinem Zimmer ein eigenes TV-Gerät, verdreifacht sich die Gefahr sogar. Das haben italienische Kinderärzte vor kurzem auf einem Pädiatriekongress in Pisa berichtet.

Nach ihrer Statistik besitzen derzeit rund 60 Prozent der italienischen Kinder und Jugendlichen ein eigenes TV-Gerät. 30 Prozent davon sehen täglich mehr als drei Stunden fern – nicht mitgerechnet die Stunden, die sie zusätzlich vor dem Computer oder bei Videospielen verbringen. "Die Jugendlichen von heute bewegen sich weniger und sind seltener an der frischen Luft als frühere Generationen", fasst der Präsident der italienischen Pädiatriegesellschaft (SIP) zusammen. Die Folge dieses Bewegungsmangels sind eine deutliche Zunahme von Übergewicht und Adipositas. Derzeit liegt der Anteil der übergewichtigen oder fettleibigen Kinder und Jugendlichen in Italien bereits bei 36 Prozent.

Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine falsche Ernährung, die arm an Gemüse und Obst und reich an Fast Food und Süßigkeiten ist. Zumindest gegen Letzteres soll nun mit staatlicher Unterstützung vorgegangen werden. Das italienische Parlament hat einer Forderung der SIP entsprochen und einen Beschluss gefasst, dass Süßigkeiten für Kinder in Zukunft in Italien weniger aggressiv vermarktet werden sollen. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um einen Appell an die Marketingabteilungen der führenden Süßigkeiten- und Snackhersteller Italiens, nicht um Werbeverbote. Ob dies ausreicht, dürfte fraglich sein. ral

Quelle: www.pressetext.de; www.sip.it

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