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Hypochonder fürchten sich vor allem vor Krebs

Ungefähr sieben Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Krankheitsangst, in schwerer Ausprägung auch Hypochondrie genannt. Die von ihnen am häufigsten befürchtete Krankheit ist Krebs. Das ergaben Untersuchungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Jeder Mensch hat mehr oder weniger Krankheitsangst. Bei Hypochondern ist diese Angst jedoch weit über das "normale" Maß hinaus ausgeprägt. Sie sind überzeugt, bereits eine ernsthafte Krankheit zu haben, die nur noch nicht diagnostiziert wurde. "Die Betroffenen sind in Gedanken oft bei ihrem Körper", erklärte Studienleiterin Dr. Gaby Bleichhardt. "Sie prüfen häufig, ob es ihrem Körper gerade gut geht oder ob unangenehme Empfindungen auftreten. Sie gehen auch häufiger zum Arzt, um abklären zu lassen, ob sie gesund sind."

Die meisten Betroffenen befürchten, an Krebs erkrankt zu sein, wobei oft eine ganz spezifische Krebsart, zum Beispiel Darmkrebs, genannt wird. Daneben sind Erkrankungen wie Aids oder Alzheimer Gegenstand der Krankheitsangst. Um den Patienten zu helfen, bietet die Poliklinische Institutsambulanz Mainz im Rahmen eines Forschungsprojekts eine kognitive Verhaltenstherapie an. Dabei wird versucht, sowohl Gedanken als auch Verhalten eine andere Richtung zu geben. ral

Quelle: Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 3.5.2005

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