Prisma

Osteoporose wird anfangs oft übersehen

Röntgenbilder älterer Patienten, die aufgrund anderer Erkrankungen erstellt werden, liefern häufig Hinweise auf Knochenschwund, die in vielen Fällen jedoch nicht beachtet werden. Das schreiben kanadische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Archives of Internal Medicine".

Sumit Majumdar und Kollegen von der University of Alberta in Edmonton analysierten nachträglich Brustkorb-Röntgenaufnahmen von 459 mindestens 60 Jahre alten Männern und Frauen, die in die Notfallambulanz ihres Krankenhauses eingeliefert worden waren. In 72 Fällen stellten die Mediziner Wirbelfrakturen fest. Die Brüche wurden jedoch in nur 43 der ursprünglichen Berichte erwähnt und lediglich 18 der Patienten erhielten bereits eine entsprechende Behandlung.

"Das wichtigste Resultat unserer Studie ist das Ausmaß der nicht diagnostizierten und nicht behandelten Osteoporose bei älteren Patienten mit Wirbelkörperfrakturen", so Majumdar. Nach Ansicht der Studiendurchführenden sollten Ärzte genauer hinschauen und eine entsprechende Therapie einleiten – auch dann, wenn die Aufnahmen aus völlig anderen Gründen angeordnet wurden. ral

Quelle: Archives of Internal Medicine 165 (8), 905 – 909 (2005).

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