Prisma

"Gesünderes" Fast Food dank Zusatz?

Der Genuss von fettreichem Fast Food ist sehr beliebt, leider jedoch nicht unbedingt gesund. Bald könnte der Zusatz von löslicher Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) das Gewissen während einer solchen Mahlzeit wenigstens ein bisschen beruhigen: Das Risiko, eine Insulinresistenz als Vorstufe von Diabetes mellitus Typ II auszubilden, wird zumindest beim Hamster durch die Zugabe von HPMC zu fettreicher Kost gesenkt.

Vier Wochen lang wurde eine Gruppe syrischer Hamster mit einer Diät ernährt, die vom Fettgehalt her dem der typischen amerikanischen Fast-Food-Produkte ähnelt. Die restlichen Hamster erhielten zeitgleich fettarme Kost. Erwartungsgemäß entwickelten nur die Tiere mit der fettreichen Nahrung Insulinresistenzen. Daraufhin bekam eine dritte Gruppe über den gleichen Zeitraum ebenfalls die fettreiche Diät, diesmal wurde jedoch die herkömmliche Cellulose durch lösliche HPMC ersetzt. Auf einem Treffen der American Chemical Society berichtete das Team um W. Yokoyama vom U. S. Department of Agriculture, dass diese Hamster im Gegensatz zu ihren "Kollegen" vor Insulinresistenz geschützt wurden.

Der genaue Wirkmechanismus der HPMC sei zwar nicht bekannt, sie scheine jedoch unter anderem die Fettaufnahme zu verlangsamen, was schonender z. B. für den Pankreas sei. Sie erleichtere zudem möglicherweise den Transport des Fetts in das Fettgewebe. Da die HPMC schon heute in kleinen Mengen in Medikamenten und auch in Lebensmitteln wie Glasuren verwendet wird, um dort die Konsistenz zu regulieren, erwarten die Wissenschaftler keine wesentlichen unerwünschten Wirkungen, zumal vermutlich relativ geringe Mengen an HPMC genügen würden. Allerdings stehen Studien über die Wirksamkeit und Dosierung beim Menschen noch aus. Sollten diese jedoch erfolgreich verlaufen, könne HPMC bereits in ein bis zwei Jahren eingesetzt werden. ah

Quelle: American Chemical Society, News Service, Meldung vom 15. März 2005

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