Prisma

Krebszellen ins "Koma" versetzen

Hilfe zur Selbsthilfe leisten Ų zumindest für die Therapie von malig-nen Melanomen könnte so in Zukunft ein neuartiger Therapieansatz aussehen. Dr. C. Goding vom Marie Curie Research Institute, Surrey, und seine Kollegen stießen auf eine Möglichkeit, den "Selbstverteidigungsmechanismus" einer entarteten Zelle zu reaktivieren und diese daran zu hindern, sich weiter zu teilen.

Sobald Onkogene mutieren und eine Zelle dazu bringen, sich unkontrolliert zu teilen, setzt in einer normalen Zelle eine Art Selbstverteidigungsmechanismus ein, der die Zelle sozusagen ins Koma versetzt und so dauerhaft jeden weiteren Teilungsvorgang unterdrückt. Bislang war man der Meinung, dass in Krebszellen dieser Selbstschutz unwiederbringlich defekt sei. Bei ihren Forschungsarbeiten an dem Gen Tbx2, das in Melanomen und auch in anderen Krebsarten übermäßig aktiv ist, stellten die Wissenschaftler jedoch fest, dass dieses Gen mit dem Schutzmechanismus in Zusammenhang steht: Bei der Inaktivierung von Tbx2 in Melanomzellen setzte die Bremswirkung wieder ein.

Die Forscher versprechen sich viel von dem neuen Therapieansatz: Ein Vorteil wäre beispielsweise, dass automatisch nur entartete Zellen auf einen solchen Wirkstoff ansprechen würden. Noch ist unklar, ob dieser Selbstverteidigungsmechanismus nur bei bestimmten Melanomen wieder aktiviert werden kann oder ob man eventuell auch bei anderen Krebsarten davon profitieren könnte. Laut BBC-Online rechnen die Wissenschaftler aber frühestens in zehn Jahren mit der Entwicklung eines entsprechenden Wirkstoffs. ah

Quelle: www.aicr.org.uk/news.stm

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.