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Frau Apothekerin weiß Rat

"Fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker" – eigentlich war es überfällig, dass die Realität in deutschen Apotheken auch Widerklang in einem der am häufigsten gehörten Sätze der Rundfunkwerbung findet.

Schließlich sind es in der Mehrzahl der Fälle Apothekerinnen (!) und nicht Apotheker, die die Kunden zu Risiken und Nebenwirkungen eines Medikaments beraten.

Der von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt vorgeschlagene geschlechterneutrale Hinweis ("… holen Sie ärztlichen Rat ein und fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker") ist allerdings aus zwei Gründen nicht optimal. Erstens wird der Satz dadurch länger – und vermutlich noch schneller und wirkungsloser heruntergerattert werden. Da könnte man als ZuhörerIn fast schon Aversionen gegen die klugen Apothekerinnen bekommen ...

Und zweitens, was noch gravierender ist: Es geht ja nicht nur um Approbierte, sondern um das gesamte pharmazeutische Personal im Handverkauf der Apotheke. Deshalb wäre der Hinweis "... und fragen Sie in Ihrer Apotheke" allemal besser, denn er geht vom Gedanken des Apothekenteams aus.

Schade also, dass sich Frau Schmidt nur mit der Gesellschaft für deutsche Sprache abgestimmt zu haben scheint, nicht aber mit den Interessenvertretern der Betroffenen. Dabei wären sicher noch andere interessante Vorschläge herausgekommen.

 

Insa Heyde

ADEXA – Die Apothekengewerkschaft Bundesvorstand

Fax (04 21) 3 96 52 75

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