Aus Kammern und Verbänden

Parlamentarischer Abend in Berlin

Die Apothekerkammer Nordrhein und der Apothekerverband Nordrhein e. V. veranstalteten im Deutschen Apothekerhaus in Berlin einen parlamentarischen Abend, um den Volksvertretern ihre berufsständischen Interessen und Probleme näher zu bringen. Zwei Dutzend nordrheinische Bundestagsabgeordneten und Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Bundestages folgten der Einladung.

Gastredner beim ersten Parlamentarischen Abend der nordrheinischen Apotheker in Berlin war Professor Eberhard Wille, Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Zwei Thesen des Volkswirtschaftswissenschaftlers waren, dass die Arzneimittelpreise in Europa sich angleichen werden und dass die Verbote des Mehr- und Fremdbesitzes von Apotheken in den kommenden Jahren kaum zu halten seien.

Die Vorstandsmitglieder von Kammer und Verband diskutierten mit den Bundestagsabgeordneten diese Thesen, erläuterten ihnen die Vorteile einer inhabergeführten Offizinapotheke und wiesen auf die Mitwirkung der Apotheken an innovativer Strukturentwicklung sowie auf die fatalen Folgen einer Liberalisierung der Arzneimittelversorgung für die Patienten hin.

Die Präsidentin der Apothekerkammer Nordrhein, Anneliese Menge, sprach sich in einem kurzen Statement für einen "funktionierenden, sozialen Wettbewerb" aus, bei dem die Interessen der Menschen und Patienten im Mittelpunkt stehen. "Ein solidarisch abgesicherter und nicht marktwirtschaftlich ausgerichteter Wettbewerb", betonte Menge.

Auch der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, stellte den Patienten in den Mittelpunkt seiner Kurzansprache: "Die Alten, chronisch Kranken und multimorbiden Patienten leiden heute mehr denn je an der Undurchsichtigkeit unseres Gesundheitssystems." Diesen Personen könne man mit dem neuen Modell der "Hausapotheke" wirkungsvoll helfen. Preis: "Wir Apotheker sehen die Apotheke als eine soziale und kommunikative Drehscheibe, in der unsere Kunden vertrauenswürdigen und fachlichen Rat bekommen."

Der Abend zeigte, dass die Politik sehr wohl den Dialog mit den Apothekern sucht und sich Zeit nimmt, wenn man ein entsprechendes Informationsangebot macht. Für die nordrheinischen Standesvertreter ist klar: Das Gespräch mit der Politik wird fortgesetzt.

Quelle: Pressemitteilung von AK und AV Nordrhein

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