DAZ aktuell

Verordnungen brechen ein

Schwäbisch Gmünd (ks). Eine Auswertung erster Verordnungsdaten von Versicherten der Gmünder Ersatzkasse (GEK) zeigt, dass immer weniger Ärzte den Cholesterinsenker Sortis verordnen. Wie die GEK am 11. März mitteilte, ist der Sortis-Marktanteil im Januar dieses Jahres auf fünf Prozent gesunken. In den letzten Monaten des Jahres 2004 lag er noch bei 40 Prozent.

Seit dem 1. Januar 2005 gilt für die Wirkstoffgruppe der Statine ein Festbetrag. Auch das Pfizer-Produkt Sortis mit dem Wirkstoff Atorvastatin wird seitdem von den gesetzlichen Kassen nur noch bis zum Festbetrag erstattet. Pfizer hatte sich dennoch entschieden, den Preis für Sortis nicht zu senken. Dafür muss das Unternehmen nun Einbußen hinnehmen. Während sich die Verordnungen von marktunbedeutenden Statinen (Fluvastatin, Pravastatin, Lovastatin) im Januar kaum verändert haben, sind die Sortis-Verordnungen deutlich weggebrochen, so die GEK. Der Wirkstoff Simvastatin konnte hingegen mit 70 Prozent Marktanteil einen relativen Zuwachs von 40 Prozent im Vergleichszeitraum verzeichnen.

In den nächsten zwei Monaten werden weitere Auswertungen der GEK-Arzneimitteldaten zeigen, ob die Umstellung von Sortis auf vergleichbare Präparate Bestand hat. "Wir werden dann auch prüfen, ob sich bei der Umstellung die Versorgung verschlechtert hat, beispielsweise durch zu niedrige Dosierungen des Umstellungspräparates oder durch die völlige Beendigung der Cholesterinsenker-Verordnungen", so GEK-Berater Gerd Glaeske von der Universität Bremen. Er versicherte, dass die GEK auch weiterhin darauf achten werde, dass die Versorgungsqualität nicht leidet.

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