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Schulden sinken – Gehälter steigen

BONN (im). Zu Beginn dieser Woche erregten die stark gestiegenen Gehälter einiger Kassenchefs die Gemüter. Da zugleich die Schulden der gesetzlichen Krankenkassen sanken, forderte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Kassen erneut zur Senkung der Beitragssätze auf.

Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" vom 6. März stieg das Jahresgehalt von Wolfgang Schmeinck, dem Vorstandsvorsitzenden des BKK-Bundesverbands, um 8,5 Prozent auf 215.000 Euro, das seines Vertreters Klaus-Dieter Voß um 10,5 Prozent auf 175.000 Euro. Dies sei eine Erhöhung binnen sechs Jahren, verteidigte ein Sprecher des BKK-Bundesverbands. Um 18,5 Prozent erhöhte sich das Jahreseinkommen des Vorstandschefs der IKK Brandenburg und Berlin, Enrico Kreutz.

In einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 7. März heißt es, dass von einer breiten Erhöhung der Vorstandsgehälter nicht die Rede sein könne. So sei das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden beim IKK-Bundesverband konstant (bei 146.000 Euro) geblieben ebenso das der Vorsitzenden der Angestelltenkrankenkassen (mit 187.000 Euro).

Erhöhung ist eine Zumutung

Der CSU-Gesundheitsexperte Wolfgang Zöller nannte die Erhöhungen eine Zumutung. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte nach übereinstimmenden Berichten am Montag an, es werde sich die Gehälter sehr genau ansehen. Das GKV-Modernisierungsgesetz hatte die Veröffentlichung der Gehälter von Kassenchefs und Ärztechefs vorgeschrieben. Auch bei den Medizinern hatte es starke Anstiege gegeben.

Sinkende Schulden

Die Zeitschrift "Focus" berichtete am 7. März von sinkenden Schulden der Kassen. Nach den vorläufigen Daten lag die Gesamtverschuldung Ende 2004 bei etwa 5,1 Milliarden Euro. Das sind 3,2 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. 67 Kassen sind demnach wieder aus den roten Zahlen, 126 noch nicht. Davon hätten aber 44 schon über die Hälfte ihrer Schulden abgebaut. Bundesministerin Ulla Schmidt drängte die Kassen, die Beitragssätze zu senken, um die Beitragszahler zu entlasten.

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